VDKF fordert: Bei BAFA-Programmen HFO und natürliche Kältemittel gleichstellen

Zu den im Oktober vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) erweiterten Förderrahmenbedingungen für Kälte- und Klimaanlagen (siehe cci Branchenticker am 19. Oktober: hier) fordert der Verband Deutscher Kälte-Klima-Fachbetriebe (VDKF), dass künftig auch Neuanlagen mit HFO-Kältemitteln in das Förderprogramm aufgenommen werden.

VDKF-Präsident Wolfgang Zaremski hat das Schreiben ans Bundesumweltministerium unterzeichnet (Abb. cci Dialog GmbH) Seit Januar 2014 fördert das BAFA neue und modernisierte Kompressions-Klimaanlagen mit 5 bis 150 kW elektrischer Leistungsaufnahme und Sorptionsanlagen mit 5 bis 500 kW Kälteleistung, die mit Abwärme betrieben werden. Es gibt Zuschüsse bis 20 % der Investitionssumme (maximal 150.000 € in der Basis- und Bonusförderung), wenn die Anlagen bei einem Effizienzcheck durch einen Sachverständigen die notwendige Mindestpunktzahl erreichen. An diese Förderung sind aber weitere Forderungen geknüpft: Bei der Modernisierung von Bestandsanlagen muss ein Kältemittel mit einem GWP-Wert unter 2.500 und bei Neuanlagen ein natürliches Kältemittel eingesetzt werden. Hier setzt die Kritik des VDKF an, die der Verband in einem Schreiben vom 27. Oktober an das Bundesumweltministerium ausgeführt hat. Daraus einige Auszüge:

„Leider ist festzustellen, dass weiterhin Beschränkungen in Bezug auf die Verwendung von Kältemitteln existieren. Es wird der Einsatz natürlicher Kältemittel gefördert, obwohl diese zum Teil brennbar, giftig oder in einigen Anwendungen weniger energieeffizient sind und daher in vielen Fällen einen großen technischen Mehraufwand erfordern, was mit höheren Invest- und oft auch Betriebskosten verbunden ist… Nicht gefördert werden HFO-Kältemittel (Anmerkung: 1234-Serie) mit einem GWP von weniger als 1 oder Mischungen mit diesen Kältemitteln, die einen sehr niedrigen GWP-Wert haben. Und diese Kältemittel sind ohne technischen Mehraufwand in heutigen Anlagen bereits einsetzbar… Da die technischen Eigenschaften inzwischen offensichtlich kein wirkliches Problem mehr darstellen (Anmerkung: Auch Mercedes will 1234yf künftig in Pkw-Klimaanlagen einsetzen), ist es aus Sicht des VDKF jetzt mehr als sinnvoll, die Stoffgruppe der HFO und deren Mischungen damit im Rahmen der Förderrichtlinie ebenfalls zu fördern. Im Übrigen sehen wir in der Förderung der HFO-Kältemittel im Rahmen der Richtlinie einen Türöffner für unsere Mitglieder zur Verwendung weiterer hoch brennbarer natürlicher Kältemittel, wie Propan und ähnliche…“.

Schlussfolgerung aus dem VDKF-Statement: Letztlich fordert der Verband, dass bei der BAFA-Förderrichtlinie die HFO-Kältemittel 1234yf, 1234ze (GWP < 6) und Mischungen damit (zum Beispiel R513A und R450A, GWP ca. 600) den natürlichen halogenfreien Kältemitteln wie Propan, Butan, Propylen, CO2 und Ammoniak mit GWP-Werten < 8 gleichgesetzt werden. Inwiefern diese Wünsche (Forderungen), die bei der BAFA und im Bundesumweltministerium durchaus positiv erörtert wurden, nun aber anscheinend durch einen Einspruch des Umweltbundesamts abgeschmettert werden sollen, Erfolg haben können, werden die kommenden Wochen zeigen. cci Branchenticker wird weiter berichten.

Viele weitere, detailliertere Beiträge zur BAFA-Förderung von Kälte- und Klimaanlagen finden Sie in cci Wissensportal, wenn Sie BAFA in das Suchfeld eingeben.

Artikelnummer: cci35362

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