Baumystik in den Köpfen?

Die Hessische Energiespar-Aktion wehrt sich gegen die Verteufelung der Fassadendämmung. Ihre Argumente sind auf alle Fälle interessant. Und so ausführlich, dass es vielleicht die Zeit „zwischen den Jahren“ braucht, um sie vollständig zu lesen.

(Abb. © Tiberius Gracchus/Fotolia.com) „Fehlende oder falsche Informationen sind nach wie vor ein bedeutendes Investitionshemmnis bei der Energieeinsparung in Alt- und Neubau“, so Dipl.-Ing. Werner Eicke-Hennig, Hessische Energiespar-Aktion. Er setzt sich aus seiner Sicht mit der Massiv- und Dämmbauweise, Schimmel, atmenden Wände, Bauschutt, Algen, Fassadenbränden und weiteren Reizworten auseinander.

„Wir werden nicht umhinkommen, das süße Gift des „früher war alles besser“ durch das Erkennen und die be ‐ wusste Lenkung des Fortschritts zu ersetzen. Die Ressourcenlage ist da unerbittlich. Die Dämmbauweise kämpft damit, dass der gesellschaftliche Wissensstand Kenntnisse der Thermodynamik bislang kaum einschließt. Wis ‐ senschaft wird allerorten durch Baumystik und Naturromantik ersetzt. Möglicherweise muss es deshalb zukünf ‐ tig ein steigender Öl ‐ und Gaspreis richten. Die Triebfeder des Wandels ist wohl doch die Ökonomie und nicht der vorausschauende menschliche Geist. Eigentlich schade.“

Seinen 6-seitigen Artikel finden Sie hier. Auf die Reaktion unserer Leser an redaktion@cci-dialog.de sind wir gespannt.

Artikelnummer: cci35505

Ein Kommentar zu “Baumystik in den Köpfen?

  1. Hmm, letztendlich doch auch nur genau das einseitige Gegenteil zur Debatte gegen die WDVS Industrie. Der Autor spricht sich halt klar für WDVS aus und gegen Alternativen. Siehe: „…bewusste Lenkung des Fortschritts zu ersetzen…“ Warum sind den Naturprodukte jetzt so schlecht und halten beim Fortschritt nicht mit? Wenn denn früher nicht alles besser war, warum waren es denn die benannten Studien zum Thema Dämmen? Kann es nicht sein dass man in diesen Studien nachträglich Fehler erkannt hat oder einfach im Rahmen des Fortschritts zu neuen Schlüssen kommt? Ich finde Naturbaustoffe gut. WDVS würde ich nicht einsetzen, aber sicherlich gibt es genug Anwendungen wo es Sinn machen kann. In meinem Fachwerkhaus zumindest nicht… Zugegeben, die Ansätze vom Autor sind interessant. So wie in jeder guten Debatte, doch wie bereits erwähnt, mir zu einseitig. Mich (den Leser) würde ein neutraler Vergleich aller gängigen Dämmtechniken doch viel weiter bringen. Und übrigens, es gibt auch mit Naturstoffen gedämmte Häuser, die 50 Jahre und mehr alt sind.

    Sebastian Palmer, Vertrieb Energiemanagement/OEM, GFR – Gesellschaft für Regelungstechnik und Energieeinsparung mbH

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