Viele neue Normen sind aufgebläht

Das beschäftigt unsere Leser. Zu Branchentickermeldungen und Artikeln in cci Wissensportal der vergangenen Tage erreichten uns Kommentare von Lesern, die wir im Folgenden auszugsweise wiedergeben.

(Abb. © Robert Kneschke/Fotolia.com) Lob aus berufenem Munde wird dem Artikel „Kalibrierung und Justierung von Feuchtemessgeräten“ zuteil. Georg Tale-Yazdi urteilt: „Sehr fachkundiger und interessanter Artikel!“

Ende 2015 hat der VDI-Fachbereich TGA beschlossen, die im Mai 2014 als Entwurf erschienene VDI 3803 Blatt 3 „Raumlufttechnik, Geräteanforderungen – Zentrale Luftbefeuchtungssysteme“ bis auf Weiteres zurückzuziehen. Manfred Stahl, der den Entwurf zuvor als „sehr gelungen“ eingeschätzt hatte, zweifelt an seinem Urtelsvermögen. Olaf Pielke unterstützt ihn: Sehr geehrter Herr Dr. Stahl, soweit ich Sie fachlich kenne und schätze, waren Sie mit Sicherheit nicht auf dem „Irrweg“. Das eigentliche Problem der heutigen Normierung ist, das viele neue Normen derart aufgebläht und unübersichtlich gestaltet sind, dass diese für den „Praktiker“ gar nicht mehr händelbar sind. Dieser „Weg“ zeichnet sich nun hier wohl auch ab.“

Klaus Dödtmann kritisiert die Ausführungen von Manfred Stahl zur Verschärfung der EnEV 2016: „Im Artikel werden Aussagen getroffen, die Ihre Leser verunsichern können bzw. die so nicht in der aktuellen Verordnung (EnEV 2014) stehen.“ Als Vorsitzender des Arbeitskreises Warmlufterzeuger beim VHB/der Figawa, Köln, sowie Auftragsmanagement/Innendienst Heizung-Lüftung der Nordluft Wärme- und Lüftungstechnik GmbH, Lohne, legt er Wert auf die Ergänzung: „Ausgenommen sind auch hier Hallengebäude, deren Raumhöhe größer als 4 m ist und die über eine dezentrale Gebläse- oder Strahlungsheizung verfügen.“

Die Hessische Energiespar-Aktion wehrt sich gegen die „Verteufelung“ der Fassadendämmung. Sebastian Palmer will den Argumenten nicht ganz folgen:
„… Zugegeben, die Ansätze des Autors sind interessant. So wie in jeder guten Debatte, doch wie bereits erwähnt, mir zu einseitig. Mich (den Leser) würde ein neutraler Vergleich aller gängigen Dämmtechniken doch viel weiter bringen. Und übrigens, es gibt auch mit Naturstoffen gedämmte Häuser, die 50 Jahre und mehr alt sind.“

Verschiedene Rückmeldungen löste eine Branchentickermeldung zum Thema „Bedeutung der Ökodesign-Richtlinie beim Austausch eines RLT-Geräts“ aus:
„Ich (und auch viele bekannte Anlagenbauer und Planer, mit denen ich mich häufig austausche) finde es wirklich gut, endlich auch von Ihrer, ich darf es vielleicht mal halboffizieller Seite nennen, Ansätze von Kritik an EU-Gesetzen, DIN- oder VDI-Vorschriften, zu hören“, kommentiert Holger Kellenbenz.

„Hier bleibt mir nur eines zu sagen: Die Norm ist im Bezug auf die unzähligen Bestandsanlagen als völlig weltfremd anzusehen“, findet Helmut Schmitt.

Rolf Tschersich schlägt vor: „Man könnte natürlich das Vorgehen mit dem Nutzer schriftlich fixieren, kommt aber aus Haftung und Nachbesserung (wenn man denn erwischt wird) sicherlich nicht heraus…“

Und Jürgen Loose ergänzt: „Wenn sich die Vorgaben der EU-VO auch auf wesentliche Umbauten („Inverkehrbringen“) beziehen sollten, habe ich noch eine andere Ungereimtheit in der EU- Richtlinie (VO) 1253/2014 entdeckt. Sie behindert sogar den technischen Fortschritt…“

Den vollständigen Wortlaut der Kommentare finden Sie jeweils bei den genannten Artikeln.
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Artikelnummer: cci39917

Ein Kommentar zu “Viele neue Normen sind aufgebläht

  1. Die ganze europäische Normung ist in einer Sackgasse, und es konnte nicht das erreicht werden, was das Ziel war. Nicht ganz unschuldig an diesem Thema ist die EU. Viele Großkonzerne haben dann das ihre dazu beigetragen, nur wurden die Anwender auf diesem Weg vergessen.

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