„Brandschutz des Jahres 2016“

FeuerTrutz hat am 17. Februar in Nürnberg die Auszeichnung „Brandschutz des Jahres“ vergeben. Die Redaktion von cci Branchenticker war dabei.

Die Gewinner des diesjährigen „Brandschutz des Jahres“-Preises (Abb. NürnbergMesse)
Mit dieser Auszeichnung werden – dieses Jahr zum sechsten Mal – Brandschutzkonzepte, Produkte im baulichen, anlagentechnischen und organisatorischen Brandschutz sowie Master- und Bachelorarbeiten zum Thema Vorbeugender Brandschutz ausgezeichnet. Die Preise wurden im Rahmen der Abendveranstaltung „Casino-Night“ der FeuerTrutz Fachmesse 2016 überreicht. Seit 2007 findet jährlich der FeuerTrutz Brandschutzkongress statt, seit 2011 die Fachmesse FeuerTrutz in Nürnberg.

Kategorie „Produkt des Jahres 2016“ – Produktlösungen
Über die Gewinner entschied zu gleichen Teilen eine Online-Abstimmung unter FeuerTrutz-Kunden sowie eine Fachjury aus Vertretern von Industrie, Planungs-, Ingenieur- und Sachverständigenbüros (Dipl.-Ing. Ingo Heinsch, Dipl.-Ing. Thomas Heuermann, Dipl.-Ing. Hermann Hewener und Prof. Dr. Jörg Reintsema).
– Kategorie „Baulicher Brandschutz“: Die Hilti Deutschland AG gewann mit der Brandschutzkabelmanschette „CFS-CC“.
– Kategorie „Anlagentechnischer Brandschutz“: Die Wildeboer Bauteile GmbH überzeugte mit der Brandschutzklappe „FR92-Holz“. Siehe auch: cci Wissensportal – Produkte und technische Systeme (hier.
– Kategorie „Organisatorischer Brandschutz“: Hilti erhielt die Auszeichnung für den Brandschutz-Dokumentationsmanager „CFS-DM“.

Gelistet waren zusätzlich
„Baulicher Brandschutz“
– PyroBubbles (Genius Technologie GmbH)
– Missel BSM-MI (Kolektor Missel Insulations GmbH)
„Anlagentechnischer Brandschutz“
– CalanMegaDrop® (Calanbau Brandschutzanlagen GmbH)
– Brandgas-Dachventilator DVG EC (Systemair GmbH)
„Organisatorischer Brandschutz“
– Themis – Die Software für den Brandschutz (GRID-IT Gesellschaft für angewandte Geoinformatik mbH)
– TaskReport (Kevox)
– VisuLan X3 (Wagner Group)

Die Jury, darunter Dipl.-Ing. Thomas Krause-Czeranka, Verlagsleiter FeuerTrutz Network GmbH, Köln (2. v. links) und Jury-Vorsitzender Dipl.-Ing. Thomas Kempen (4. von links) (Abb. NürnbergMesse) Eine Fachjury unter dem Vorsitz von Dipl.-Ing. Thomas Kempen, beratender Ingenieur und geschäftsführender Gesellschafter der Kempen Krause Ingenieurgesellschaft, Aachen, und langjähriger Referent und Begleiter des FeuerTrutz-Kongresses, entschied über die Auszeichnung in den Kategorien „Brandschutzkonzepte“ und „Förderpreis“.

Kategorie „Brandschutzkonzepte“
– Gewinner: Historisches Laeiszgebäude in Hamburg von Dipl.-Ing. KD. Zimmermann (NGSE GmbH). Bei dem denkmalgeschützten Objekt wurde das Dachgeschoss zu Bürofläche ausgebaut.
Die Fachjury lobte die risikogerechten Lösungen: „Die Änderung der baurechtlichen Einstufung zu einem Hochhaus durch den Ausbau des Dachgeschosses stellte den Konzeptersteller vor eine besondere Herausforderung. Er bewahrt ein Denkmal vor einer überzogenen Brandschutzsanierung, indem er risikogerecht die Zusatznutzung im Dachgeschoss als abgeschotteten Teil bewertet. In seinem Brandschutzkonzept geht er auf die wesentlichen Risiken ein und wird dem Denkmal gerecht, in dem er eine Wassernebellöschanlage einsetzt – Preisgeld: 4.000 €.
– Anerkennung: Viermastbark Passat von Dipl.-Ing. Ronnie Schmidt (Assmann Schmidt Ingenieure). Es handelt sich um ein denkmalgeschütztes Beherbergungs-, Veranstaltungs- und Museumsschiff, das nicht mehr seetüchtig ist.
Laut Fachjury ist das Brandschutzkonzept plausibel und nachvollziehbar. Der Konzeptersteller hat eine Risikoanalyse sowie entsprechende Maßnahmen erarbeitet, wie mit den besonderen Gefahren, (z. B. Verrauchung, niedrige Deckenhöhe im Versammlungsstättenbereich) umzugehen ist. Eine Herausforderung lag darin, dass dem Brandschutzkonzept kein Regelwerk zu Grund gelegt werden konnte, da es sich nicht um eine bauliche Anlage handelt – dotiert mit 1.000 €.

Kategorie „Förderpreis“
Gewinner: Carsten Luxenburger, Masterarbeit „Nachweismöglichkeiten für die Entrauchung von Atrien“ – Preisgeld: 1.500 €
Jury: „Die Arbeit beschäftigt sich mit einem wichtigen und praxisorientierten Thema. Dieses wurde systematisch untersucht und hinterfragt, ob es bestimmte Randbedingungen gibt, die eine übergeordnete Rolle spielen. Es wurden viele Aspekte berücksichtigt, z.B. Geometrie und Form des Atriums, die Art der Entrauchung sowie die Lage der Rettungswege unter dem Dach. Außerdem wurde ein Vergleich mit verschiedenen Simulationsprogrammen gemacht, um zu untersuchen, ob abweichende Ergebnisse zu erwarten sind.“
In der Kategorie „Förderpreis“ – gesponsert von BSCON Brandschutzconsult – werden Master- und Bachelorarbeiten zum Thema Vorbeugender Brandschutz ausgezeichnet.

Anmerkung der Redaktion
„risikogerechte Lösung“, „überzogene Brandschutzsanierung“, „plausibel und nachvollziehbar“, „Risikoanalyse“, das waren die Schlagworte der Jury, das war aber auch, wie sich die Redaktion von cci Branchenticker vor Ort überzeugen konnte, eines der wichtigsten Themen auf dem diesjährigen Feuertrutz-Kongress: Nur mit einer Schutzzielbetrachtung mit Risikoanalyse lassen sich plausible und nachvollziehbare Brandschutzkonzepte erstellen, risikogerechte und wirtschaftliche Lösungen finden und überzogene Brandschutzsanierungen, unter denen häufig Bauherren leiden, vermeiden.

Artikelnummer: cci39942

Schreibe einen Kommentar