Großfluchhafen BER bleibt länger Baustelle.
(Abb. © Ewald Fröch/Fotolia.com) Technikchef Jörg Marks der BER-Flughafengesellschaft formulierte im August 2015: „In Summe möchte ich … betonen, dass wir dieses Gebäude bezogen auf eine Schulnote nicht mit einer Eins abschließen werden.“ Es gehe darum, „ein Versetzungszeugnis zu erhalten!“ Damit wird’s jetzt aber auch eng: Ein neuer Rückschlag macht eine Eröffnung 2017 so gut wie unmöglich, denn das zuständige Bauordnungsamt stellt Nachforderungen. Die baurechtliche Abnahmefähigkeit ist für die Behörde bisher nicht gewährleistet. Den sogenannten 5. Nachtrag, der rund zehntausend Seiten umfasst, hatte die Flughafengesellschaft verspätet erst im Februar eingereicht. Spätestens Ende April sollten die Arbeiten losgehen, im Sommer sollten sie bereits fertig sein.
Es geht – wie immer – um die Entrauchungsanlage, die in drei Anlagen aufgeteilt werden soll. Zu deren Laufzeiten (bis zur kompletten Wirksamkeit) fehlt der Behörde die separate Bestätigung der Planer und Unternehmen. Von 188 eingereichten Entrauchungsszenarien des Brandschschutzkonzepts ist bei 13 Szenarien das Ergebnis der Simulation schlechter als im genehmigten 3. Nachtrag und laut Behörde als nicht akzeptabel, was übrigens im Widerspruch zur Aussage eines Sachverständigen steht. Außerdem scheint immer noch die Nachweisführung der Ansteuerung der bereits seit Jahren verbauten Rauchschürzen im Hinblick auf die Konformität zum Brandschutzkonzept unvollständig zu sein. Es wird nun eine Bestätigung der Abnahmefähigkeit durch die Sachverständigen der betroffenen Gewerke gefordert. Und ein ingenieurtechnischer Nachweis zur Ausführung der Nachströmung im C-Riegel entspricht aus Sicht der Behörde nicht den brandschutztechnischen Anforderungen des Brandschschutzkonzepts.
„Im Ergebnis der Nachsimulationen könnte jetzt ein etwas höheres Bausoll entstehen“, so Marks vorsichtig. 2018 kommt sicher, aber ob der BER kommt, ist zu bezweifeln.
In diesem Sinne bis nächsten Donnerstag.
Artikelnummer: cci43224
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