Meinung: Die Luft-Wasser-Frage im Rechenzentrum

+++ von Dr. Manfred Stahl +++
Bei der Frage, wie die Wärmeabführung aus neuen oder modernisierten Rechenzentren erfolgen soll, scheiden sich die Geister.

Welche Methode wird 2025 vorrangig für das Kältemanagegent in Rechenzentren eingesetzt? (Abb. Emerson Network Power)
Die Kernfrage lautet: Wie werden Rechenzentren heute und künftig gekühlt, sodass für die Server ein maximal sicherer Betrieb und gleichzeitig ein geringstmöglicher Energieaufwand erreicht werden? Ich war auf den Aufsatz von Dr. Peter Koch und Andreas Graf-Matzner (Emerson Network Power) in cci Zeitung 08/2016 gespannt und auch auf die Ergebnisse einer Umfrage ihres Unternehmens bei 800 Rechenzentrumsexperten. Ein Resultat hat mich wirklich überrascht: Für die kommenden zehn Jahre wird eine deutliche Zunahme der Flüssigkeitskühlung prognostiziert, oft in Kombination mit der Wärmeabführung mit Außenluft (freie Kühlung). Wenn man ein wenig über eine solche Kombination nachdenkt, erscheint sie ingenieurmäßig schlüssig: Die Hauptwärmelast wird direkt im Rack an eine Flüssigkeit abgegeben, und diese Wärme kann man möglicherweise sogar noch irgendwo nutzen. Und die restliche Wärmeabfuhr aus dem Rechenzentrum geschieht mit kühler Außenluft. Effizienter geht es kaum, und ich denke, das ist der künftige Benchmark in der Rechenzentrumskühlung.

Artikelnummer: cci43667

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