Wer sind die smarten Bewohner?

Laut Marktprognosen soll in den kommenden vier Jahren in Deutschland die Zahl der Smart Homes auf rund 2,5 Mio. anwachsen. Eine Umfrage von Neusta Next ist die gefühlt 87ste zum Thema.

„Haus V“(smart home) in Unterföhring (Abb. Monacoporter CC-BY-SA 4.0) Im Auftrag des deutschen Smart-Home-Herstellers Neusta Next („Coqon“), Bremen, wurden 2.056 Personen befragt. Hier die Ergebnisse der Umfrage:
74 % der Befragten möchten gern in einem Smart Home leben und legen dabei Wert auf die Aspekte
– Erhöhung der Sicherheit durch Fensterkontakte, Rauch- und Wassermelder (48 %)
– Intelligente Vernetzung der Heizung, um Energie zu sparen (44 %)
– Kameras und Alarmanlagen (39 %)
– Alarmierung der Bewohner oder einer Leitstelle im Notfall (39 %)
– Komfortsteigerung für Licht, Rollläden, Heizung (32 %).
– Smarte Unterhaltungselektronik (25 %)
63 % gehen davon aus, dass intelligente Wohnungen und Häuser schon bald so selbstverständlich wie der Umgang mit Smartphones sein werden.
83 % halten Datensicherheit und Datenschutz für elementar.
79 % erwarten, dass die Technik einfach und unkompliziert im Hintergrund läuft, ohne dass sie sich selbst damit auseinandersetzen müssen.
63 % würden einen deutschen Anbieter bevorzugen.
61 % gaben an, dass sie Beratung und Einbau einer Smart-Home-Lösung dem Profi aus dem Fachhandwerk überlassen möchten.
23 % sind bereit, über 2.000 € für den Smart-Home-Ausbau zu investieren. Dies wäre auch nötig, um wirklich ein Smart Home zu erhalten.

Bei Zwei-Personen-Haushalten würden 75 % gerne in einem Smart Home leben, bei vier Personen-Haushalten sogar 81 %. Vier-Personen-Haushalte finden Investitionen in Smart Home überdurchschnittlich sinnvoll (62 %) und können sich zu 31 % Einbaukosten über 2.000 € vorstellen. Mit der Höhe des Einkommens steigt die Bereitschaft, mehr als 2.000 Euro zu investieren.

Digital Natives oder Generation Y (zwischen 18 und 35 Jahren alt)
8 von 10 Y-Frauen würden die smarte Technik nutzen. Bei der Frage nach den Kosten würden sich 57 % der Y-Frauen involvieren (im Vergleich dazu: 55 % der gesamtbefragten Frauen und Männer). Im Wohnzimmer wollen 37 % der Y-Frauen (33 % gesamt) bei der „smarten Ausstattung“ mitentscheiden. Vergleichbares gilt für den Schlafbereich (36 % der Y-Frauen im Gegensatz zu 29 % der Gesamtbefragten). Höher als der Rest der Bevölkerung gewichten die Y-Frauen das Thema Zeitersparnis (26 zu 22 %), Assistenzsysteme (22 zu 19 %) und beispielsweise eine automatische Gartenbewässerung (22 zu 18 %). Vor allem hat die Einbindung von Unterhaltungselektronik in die Smart-Home-Lösung für 30 % der Y-Frauen Relevanz. Nimmt man die Y-Männer hinzu, sind es 43 %. Für 78 % der Y-Frauen ist die Alarmierung bei einem Einbruch die wichtigste Nachricht, die sie erhalten möchten (im Vergleich zu 76 % der Gesamtbefragten) – gefolgt von Feuer (73 % Y-Frauen, 71 % der Gesamtbefragten) und Wasserschäden (beide Gruppen jeweils 61 %). Ob sich Personen auf dem Grundstück aufhalten, wollen 39 % gemeldet bekommen (gesamt 32 %) und wer an der Haustür klingelt, möchten 22 % auf ihrem Smartphone sehen.

Neusta Next ist ein Tochterunternehmen von team neusta, eine der größten Internetagenturen Deutschlands. Mit „Coqon“ entwickelt Neusta Next Smart-Living-Lösungen für Komfort, Energie, Sicherheit und Unterhaltungselektronik. Die verwendeten Daten beruhen auf einer Online-Umfrage der YouGov Deutschland GmbH. Die Ergebnisse wurden gewichtet und sind repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren.

Kommentar
Die lateinische Redewendung „Cum grano salis“ („mit einem Korn Salz“) wird im Deutschen meist verwendet, um eine Aussage einzuschränken und darauf aufmerksam zu machen, dass das Gesagte möglicherweise nur mit Abstrichen ernst genommen werden kann. Ich denke, hier passt die Redewendung ganz gut.
Rolf Grupp

Artikelnummer: cci43724

Ein Kommentar zu “Wer sind die smarten Bewohner?

  1. Vor 25 Jahren hätte man nach der Vorstellung des japanischen TRON-Hauses bei der ZX81/Atari-Generation ähnliche Ergebnisse gehabt.
    „Unser“ EIB war schon auf dem Sprung – nur mit unserem Handwerk ist ein Smarthaus kaum zu realisieren (Ausbildungs- und Kostenbarrieren).
    Sicher, damals waren WLAN und Google / Amazon noch nicht so weit.
    Den Durchbruch erwarte ich leider nicht mit deutschen Marken sondern eben mit Samsung, Apple, Google und Amazon. Im Januar (in Orlando während meiner BACman-Ehrung) konnte ich mit Samsung Managern über das Thema diskutieren – man zeigte mir, wie weit man in Korea damit ist – ich war fasziniert (Barbara, meine Frau auch). In ca 2 Jahren will man auf den nicht englischsprachigen Markt mit Produkten und Lösungen kommen, an die hier kaum einer denkt – die Infrastruktur (WLAN) und Bedieneinrichtungen (Smartphone) sind in den meisten „homes“ schon da. Bei uns hat „man“ (das Management und die Geldgeber) leider zu viele geistige (und andere) Schranken im Kopf und anderswo.
    Nach Euklid: QED, Quod erat demonstrantum – bald!

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