Fernweh: Flipflops und Handwärmer in Vietnam

Was unternimmt die LüKK (Lüftung- Klima- Kältebranche) eigentlich im Urlaub, fragt sich die Redaktion von cci Branchenticker. Und berichtet auch gerne selbst. Lesen Sie heute über den Urlaub von Tabea Rueß.

Dauerregen und Winterwetter in Hanoi, da hilft nur heiße Suppe. (Abb. Tabea Rueß)
Weil der Sommer in Deutschland schön ist, und ich auch in diesem Jahr ungern die Tomatenernte auf meinem Balkon verpassen wollte, bin ich bereits im Februar in die Ferne geschweift. Vor allem aber, um dem tristen europäischen Winter zu entfliehen. Das Reiseziel: Laos, mit einem Zwischenstopp in Hanoi (Vietnam). Voraussichtliche Durchschnittstemperatur bei der Ankunft: bis 25 Grad, frühlingshaft.

Kältewelle außen – und innen

Dass der Winter im vietnamesischen Norden auch mal kühler ausfallen kann, hatte ich bereits erlebt und war gewappnet. Nicht jedoch für 10 °C, Dauerregen, frierende Vietnamesen und Klimaanlagen, die kein Wetter kennen. Eine außergewöhnliche Kältewelle zog gerade über Südostasien. Wo sich das Leben gewöhnlich auf offener Straße abspielt und die meisten Gebäude nicht einmal dichte Fenster und Türen haben, gibt es auch keine Heizungen – und erst recht keine Klimageräte, die warme Luft auspusten.

So konnte ich mir also auf der eisigen Busfahrt vom Flughafen in die Stadt überlegen, wieviele Schichten Klamotten ich aus meinem Rucksack würde zusammenstückeln können. In der Hoffnung auf baldige Besserung ertrug ist, eingehüllt in meine Regenjacke und bedeckt mit meinem Rucksack – beides völlig wirkungslos – den Prototyp der asiatischen Klimageräte: maximal kalt, volle Power. Das hilft bei diesem Wetter im Übrigen auch nicht gegen anlaufende Scheiben. Nur mal so nebenbei. Um mich herum saßen Vietnamesen mit Schal und Mütze, augenscheinlich ebenfalls betend, dass sich ihr Reiseziel nähere.

Ausgetüftelt: Puscheln am Lenker halten warm. (Abb. Tabea Rueß) Eingebaute Handschuhe

Ich könnte nun fortfahren mit der ersten Nacht im Zimmer ohne Fensterscheibe und mit vollem Durchzug, darüber jammern, dass ich nach drei Tagen krank war oder bedauern, dass der vietnamesische Kaffee frierend nur halb so gut schmeckt und überhaupt nicht gegen die Kälte hilft. Wirklich erwähnenswert ist aber vielmehr der Erfindungsreichtum der Vietnamesen. Denn neben der beeindruckenden Flexibilität der Straßenhändler – süßes Gebäck bei Sonnenschein, Regenponchos und Winterjacken bei Kälte – wissen sich diese Tüftler einfach zu helfen. Sinnbildlich hierfür sind die „eingebauten“ Handschuhe am Rollerlenker. Und das in einem Land, in dem gewöhnlich Millionen von Rollern bei angenehmen Temperaturen durchs Land düsen. Vielleicht kennen sie auch deshalb in einem Punkt keine Kompromisse: Auf Flipflops und nackte Füße lassen sie auch bibbernd garantiert nichts kommen!

Und, wohin sind Sie verreist? Oder ist Urlaub bei Ihnen zurzeit nicht angesagt, und Sie verschaffen sich auf andere Art und Weise kleine Auszeiten? Schicken Sie ein paar Zeilen über Ihre persönlichen Ferienerfahrungen an redaktion@cci-dialog.de. Wir freuen uns auf Ihre Erlebnisse.

Artikelnummer: cci43939

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