Wohnqualität: Fehlendes Puzzleteil der Baupolitik

Mit einem neuen Ansatz sollen die Menschen für Sanierungen begeistert werden.

Haus „Kubus“ (Abb. © KB3/Fotolia.com) Um die Energiewende im Gebäudebestand voranzubringen, haben die Hersteller von Baustoffen und Haustechnik Velux, Stiebel Eltron und Rockwool mit Forschungsinstituten und weiteren Industriepartnern die Initiative GutesWohnen ins Leben gerufen. Sie setzt sich für eine Baugesetzgebung und -planung ein, die eine bessere Berücksichtigung der Wohnqualität in der Baupolitik sowie gesunde und komfortable Wohnbedingungen bei geringem Energieeinsatz ermöglicht.

Laut dem aktuellen Bericht der Bundesregierung zur Lebensqualität in Deutschland zählt das Thema Wohnen zu den Prioritäten der Gesellschaft. Wohnen ist ein zentraler Parameter für Lebensqualität. Gutes und gesundes Wohnen spielt in der aktuellen Baupolitik neben der Energieeffizienz jedoch kaum eine Rolle. Energieeffizienz und Klimaschutz sind aber für einen Großteil der Bauherren in Deutschland kein ausreichender Anreiz, in ihre Wohnhäuser zu investieren. Auch mit Fördermitteln ist es bisher nicht gelungen, die Sanierungsquote zu steigern.

„Das Kernproblem ist, dass heutige Ansätze versuchen, die Menschen zum Energiesparen zu überreden. Ein verbesserter Wohnkomfort wird dabei lediglich als  Nebeneffekt gesehen“ so Till Reine, Leiter Öffentlichkeitsarbeit bei Velux Deutschland. „Wir sind der Überzeugung, dass wir unsere Denkrichtung um 180° drehen müssen. Erst der Wunsch, komfortabler, schöner und gesünder zu wohnen, lässt die Menschen Sanierungsmaßnahmen ergreifen und mobilisiert sie dann, im gleichem Zug auch die Energieeffizienz zu verbessern.“

Thermische Behaglichkeit, viel Tageslicht, guter Schallschutz und die richtige Raumbelüftung sind Schlüsselelemente für gute Wohnqualität. Fachöffentlichkeit, Politik und Planer sollen zur Wichtigkeit von gutem Wohnen sensibilisiert werden. Ziel ist es, die Handlungsmotivationen von Hauseigentümern zu nutzen, um die Gebäudesanierung voranzutreiben. Ergänzend dazu sollen Instrumente für die Bauplanung entwickelt werden, um die Anforderungen an die Energieeffizienz mit dem Anspruch der Bewohner an ein gesundes und komfortables Wohnumfeld in Einklang bringen. In der Initiative GutesWohnen kommen erstmals alle wohn- und baurelevanten Disziplinen von Bauforschung über Soziologie bis hin zu Wohnmedizin zusammen.

„Wir unterscheiden uns von anderen Bündnissen dadurch, dass wir das Thema Wohnen ganzheitlich und fachübergreifend betrachten“, so Astrid Achatz, Geschäftsführerin der Fraunhofer-Allianz Bau, dem zentralen Organ der Fraunhofer-Bauforschung. „So sind wir in der Lage, konkrete und belastbare Handlungsempfehlungen zu entwickeln, die sowohl der Energieeffizienz als auch den menschlichen Bedürfnissen nach Gesundheit, Sicherheit und Komfort bestmöglich entsprechen.“

Weitere Informationen unter www.guteswohnen.info.

 

Artikelnummer: cci52128

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