LüKK-Verbände warnen: Kältemittel nicht mehr in ausreichender Menge verfügbar

Unter dem Titel „Bonner Stimme“ haben die im Josef-Biber-Haus in Bonn ansässigen Verbände BIV, VDKF und ZVKKW gemeinsam ein warnendes Statement zur immer kritischer werdenden Situation bei F-Gase-Kältemitteln erstellt.

Unter dem neuen Logo „Bonner Stimme“ veröffentlichen die Verbände BIV, VDKF und ZVKKW gemeinsam abgestimmte Statements zu aktuellen LüKK-Themen. „Es ist soweit – Kältemittel nicht mehr in ausreichender Menge verfügbar“. So lautet der Titel der Presse- und Mitgliederinformation, die der Bundesinnungsverband des Deutschen Kälteanlagenbauerhandwerks (BIV), der Verband Deutscher Kälte-Klima-Fachbetriebe (VDKF) und der Zentralverband Kälte Klima Wärmepumpen (ZVKKW) gemeinsam erstellt haben. Zu diesem Thema („die Situation wird sich weiter verschlechtern“) schreiben und warnen die Verbände wie folgt:

„Mit dem in der F-Gase-Verordnung festgeschriebenen Phase-down war schon seit 2015 klar, dass es zu einer Verknappung bestimmter Kältemittel und damit auch zu Preissteigerungen kommen wird. Es war zu diesem Zeitpunkt lediglich unklar, wann diese Entwicklung genau einsetzen und wie die Preissteigerung in ihrem Verlauf ausfallen würden.
Die Verbände haben rechtzeitig und wiederholt auf diesen Umstand hingewiesen und die Kältemittelhersteller aufgefordert, entsprechende Ersatzkältemittel zu benennen und dem Markt in ausreichender Menge zur Verfügung zu stellen. Leider gibt es hier immer noch keine klaren Signale.
Unsere Kälte-Klima-Fachbetriebe haben trotz unklarer Alternativen die Betreiber mit entsprechendem Informationsmaterial auf die Notwendigkeit zur Umstellung der Kälte- und Klimaanlagen auf Low-GWP-Kältemittel hingewiesen. Leider wurden die Ratschläge nicht zeitnah und ausreichend umgesetzt.
Ohne eine finanzielle Förderung seitens der öffentlichen Hand und ohne den Druck durch steigende Kältemittelpreise reagierte man zu diesem Zeitpunkt jedoch meist abwartend. Die Verknappung der Kältemittel und die damit einhergehenden Preissteigerungen, insbesondere bei R 404A und R507, blieben zunächst aus.
Bedauerlicherweise konnte man auch aus den Erfahrungen des FCKW- und H-FCKW-Ausstiegs nichts ableiten, so dass die aktuell heftige Entwicklung in ihrer Intensität doch etwas überrascht: Lieferengpässe, teilweise Lieferstopps von R 404A, einhergehend mit unerwartet hohen Preissteigerungen, bis hin zu Tagespreisen. Völlig unerwartet kamen zudem Lieferengpässe bei R 134a und auch für dieses Kältemittel unerwartet hohe und nicht kalkulierbare Preissteigerungen hinzu.
An dieser Entwicklung wird sich sehr wahrscheinlich nichts mehr ändern, da zum 1. Januar 2018 die nächste Stufe des Phase-down greift. Im Gegenteil: dies wird die Situation weiter verschlechtern. Daher gilt es für Handwerksbetriebe nun, im engen Kontakt mit den Betreibern von Kälteanlagen, den Kältemittellieferanten und gegebenenfalls in Kooperationen mit Kollegen (auch mit dem freundlichen Mittbewerb!) Lösungen zu finden und umzusetzen. Schuldzuweisungen bringen keinen weiter, der Schulterschluss ist gefragt!“

 

Artikelnummer: cci55038

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