Studie: Smart Home – Potenzial bleibt ungenutzt

Eine aktuelle Studie zu Smart-Home-Anwendungen in Deutschland will aufdecken, welche Anwendungen genutzt werden, woran Interesse besteht und welche Vorbehalte es gibt.

(Abb. www.splendid-research.com)
Das Marktforschungsinstitut Splendid Research hat im Rahmen einer „repräsentativen Umfrage“ im Juni 1.021 Deutsche zwischen 18 und 69 Jahren online zu ihrer Meinung zum Thema „Smart Home“ befragt. Untersucht wurden neben der Marktgröße die Nutzung(sabsicht) von 29 Smart-Home-Anwendungen aus fünf Smart-Home-Einsatzbereichen, die Treiber und Hemmnisse der Anwendergruppen sowie die Bekanntheit von Herstellern.

Der Studie zufolge nutzen derzeit 36 % der Befragten Smart-Home-Anwendungen, 40 % zeigen sich interessiert, 24 % lehnen eine Nutzung ab. Die Zugpferde der Branche, Energiemanagement, Entertainment und Kommunikation, behalten auch 2017 ihre Spitzenplätze – fast 60 % der aktuellen Nutzer besitzen Anwendungen aus diesen Bereichen. Künftig dürfte auch der Bereich der Wohn- und Gebäudesicherheit in diese Regionen vorstoßen, denn gerade die Gruppe der Nicht-Nutzer, so die Studie, zeige sich hieran interessiert.

Die Studie macht jedoch deutlich: Der Smart-Home-Markt birgt zwar Potenzial, derzeit wird dieses allerdings durch eine unübersichtliche Marktsituation sowie Vorbehalte der Verbraucher gehemmt. Zusätzlich zeigen sich seitens der Hersteller Kommunikationsdefizite sowie eine mangelhafte Berücksichtigung der unterschiedlichen Verbraucherprofile. Mehr als die Hälfte der Nutzer sorgt sich um die eigene Privatsphäre, ein Drittel fürchtet Hackerattacken. Und auch die Sorgen vor Problemen beim Einbau und Einsatz der Smart-Home-Anwendungen werden bestätigt. Obwohl die aktuellen Nutzer überdurchschnittlich technikaffin sind, gab ein Drittel an, der Einbau der Anwendungen hätte sie überfordert. Angesichts dieser Ergebnisse wird die Branche künftig größere Anstrengungen unternehmen müssen, um Sorgen und Befürchtungen abzubauen sowie die Installation und Bedienung zu vereinfachen.

Die vollständige Studie gibt es unter www.splendid-research.com/smarthome.

Anmerkung
55 % der Nutzer war laut Studie zunächst gar nicht bewusst, dass sie im Besitz einer Smart-Home-Anwendung waren. Viel hängt offenbar davon ab, wie „Smart Home“ definiert wird bzw. was die Anwender darunter verstehen. Ist ein elektrischer Jalousieheber bereits eine Smart-Home-Anwendung? Muss ich ihn dazu vom Smartphone aus bedienen können? Dass als Zugpferde der Branche Entertainment und Kommunikation genannt werden, deutet daraufhin, dass unter „Smart Home“ doch meist etwas ganz anderes verstanden wird als die Steuerung von Beleuchtung, Heizung, Lüftungs- oder Klimaanlage, Verschattungseinrichtung, Sicherheit durch Fenster- und Türkontakte, Bewegungsmelder oder Zutrittskontrollsysteme.
Außerdem: Der Ausdruck „repräsentative Stichprobe“ ist kein Fachbegriff. In der Praxis sind Zufallsstichproben oder Quotenstichproben nur schwer zu erreichen.

Artikelnummer: cci55083

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