Ob aber die niedrige Luftfeuchte die Ursache für Beschwerden ist ..?

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In der kalten Jahreszeit klagen Beschäftigte oft über brennende Augen, trockene Schleimhäute, Stimmstörungen, juckende Haut und unangenehme elektrische Aufladungen. (Abb. © kei907/fotolia.com) Trockene Luft am Arbeitsplatz
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Die amtlichen Mitteilungen der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) „baua: Aktuell 3/2017“ befassen sich unter anderem mit den Auswirkungen von trockener Luft am Arbeitsplatz. Dr. Kersten Bux, Fachgruppe „Arbeitsstätten, Maschinen- und Betriebssicherheit“ schreibt im Beitrag „Negative Auswirkungen umstritten. Raumklima und trockene Luft“:
„In der kalten Jahreszeit klagen Beschäftigte oft über brennende Augen, trockene Schleimhäute, Stimmstörungen, juckende Haut und unangenehme elektrische Aufladungen. Ob aber allein die niedrige Luftfeuchte der Raumluft die Ursache für die Beschwerden ist, wird von der Fachwelt kontrovers diskutiert. „

Ralph Langholz merkt dazu an: „Die Stellschrauben in der Lüftungstechnik sind vorhanden, um die Raumluftfeuchten signifikant im Bereich des „subjektiven Wohlbefindens“ zu positionieren/stabilisieren. Dazu sollten die Experten des BauA, bevor so allgemeine und unverbindliche Aussagen zu dieser Problematik getroffen werden, mit HNO-Ärzten und Infektiologen/ Mikrobiologen kommunizieren.“

Detlef Malinowsky ergänzt: „Ein kleiner Hinweis aus der Praxis:
Wenn die „Luftströmung deutlich erhöht“ ist, liegt es meist daran, dass die RLT-Anlage nicht richtig einreguliert wurde!“



Trendanalyse: dezentrale Wohnraumlüftung 2017
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Stefan Fröb, Geschäftsführer der getAir GmbH, Mönchengladbach, hat eine Marktanalyse zur dezentralen Wohnungslüftung erstellt. Darin führt er unter anderem aus: „Reinigung und Wartung zählen zu den Serviceaufwendungen, die neben dem Produktpreis einen wichtigen und oft unterschätzten Kostenfaktor darstellen. Im Gegensatz zu zentralen Anlagen haben die meisten dezentralen Kompaktlüftungssysteme sehr geringe Serviceaufwendungen. Auf jeden Fall sollte der Filter, je nach Verschmutzung, etwa alle ein bis zwei Jahre erneuert werden.“

Rolf Tschersich kommentiert: „Ich empfehle die VDI 6022 einmal etwas genauer zu lesen, das ist in diesem Falle sicherlich für den Nutzer gesundheitlich relevant.“

Den vollständigen Wortlaut der Kommentare finden Sie bei den genannten Meldungen.
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Artikelnummer: cci59698

2 Kommentare zu “Ob aber die niedrige Luftfeuchte die Ursache für Beschwerden ist ..?

  1. Plattentauscher mit Feuchterückgewinnung schaffen hier Abhilfe. Durch die Membrane wird neben der Wärme auch Feuchte übertragen – ohne aber Keime oder andere Schadstoffe.
    Diese Technologie hat sich im Wohnungsbau durchgesetzt und wird zunehmend auch in anderen anspruchsvollen Anwendungen eingesetzt, wo die Feuchte und Dichtigkeit eine Rolle spielen (zB. Bettenhäuser von Krankenhäuser, Hotels, etc.)
    Peter Müller, Polybloc AG, Winterthur

  2. Trockene Luft am Arbeitsplatz
    Niemand jammert im Freien bei -10°C und klarer Luft über brennende Augen obwohl die absolute Feuchtigkeit dann unterhalb von 1 g/kg liegt.
    Unsere Atmungsorgane schaffen es problemlos die Luft so zu befeuchten, dass wir keine Beschwerden haben.
    Anderst sieht es bei einer gleichzeitigen Feinstaubbelastung aus. Für mich fördert eine höhere Luftfeuchtigkeit das Verklumpen von Feinstaub in Innenräumen, die Partikel werden größer und sinken auf den Boden. Eine Befeuchtung reduziert damit den Feinstaubgehalt und erhöht damit den Komfort indirekt.
    Selbst in Reinräumen mit 0 Partikeln auf Tischhöhe sind in Bodennähe häufig mehr als 100.000 Partikel messbar. Wenn wir etwas für den Komfort in Büroräumen tun möchten, sollten wir versuchen dass sich die Partikel in Bodennähe auf dem Boden sammeln und beim Putzen entsorgt werden. Es ist nicht sinnvoll diese durch Luftströmungen, zum Beispiel über Konvektion von Bodenkonvektoren, gleichmäßig im Raum zu verteilen.
    Beweisen kann ich das nicht. Es ist allerdings erstaunlich, dass es hierzu noch keine wissenschaftliche Untersuchung gibt.

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