Eurammon: Symposium 2018 in Schaffhausen

Am 28. und 29. Juni fand in Schaffhausen/Schweiz im Klostergut Paradies das Eurammon-Symposium statt. Haupthemen waren die Herausforderungen der F-Gase-Verordnung und die Einsatzmöglichkeiten für natürliche Kältemittel.

62 Teilnehmer aus 15 Ländern beim diesjährigen Eurammon-Symposium in Schaffhausen/Schweiz (Abb. cci Dialog GmbH)
Insgesamt nahmen 62 Spezialisten aus der LüKK an dem Symposium teil. Am ersten Tag standen Vorträge und eine Podiumsdiskussion zu aktuellen Regularien, Normen und den daraus entstehenden Folgen für die Technik im Vordergrund. Am zweiten Tag erläuterten die Referenten Anwendungsbeispiele von Kühllösungen und Kälteanlagen mit natürlichen Kältemitteln.
Der Vortrag von Dr. Arno Kaschl, Europäische Kommission, gab einen Rückblick über die F-Gase-Verordnung. Kaschl bekräftigte, dass die Durchführung des Phase-down für die Branche so sanft wie möglich erfolgen werde. Kaschl beantwortete Fragen aus dem Publikum, wie etwa die Zukunft für Kältemittel im Niedertemperaturbereich ab – 50 °C aussehe, da durch den hohen GWP dieser Kältemittel es zunehmend schwieriger werde, diese zu beschaffen. Hierzu sieht die EU-Kommission Ausnahmeregelungen vor, die jedoch zeitaufwändig und von den Landesregierungen individuell geprüft werden müssen, so Kaschl.
Die nächsten Referenten beschäftigten sich mit einer Erhöhung der Füllmenge für brennbare Kältemittel auf 500 g (Carsten Hoch, TÜV Süd) und einer Verringerung des Energieverbrauchs von Verdichtern durch standortabhängige Lastprofile (Hermann Rentz, Bitzer). Prof. Michael Kauffeld, Hochschule Karlsruhe, sprach sich für kleinere Systeme und den Einsatz von Propan in Autoklimaanlagen aus. Am zweiten Tag der Veranstaltung wurden viele Problemlösungen mit natürlichen Kältemitteln anhand von Praxisbeispielen präsentiert. So etwa der Einsatz von CO2-Kälteanlagen in Supermärkten (Dr. Frank Rinne, Emerson), die durch einen Bypass wesentlich kostengünstiger als bisher realisiert werden können. Dies gelte auch für kleine Ammoniakkälteanlagen mit einer Leistung von 100 bis 500 kW, die durch die geringen Preise für NH3 immer interessanter werden, so Robert Lamb (Star Refrigeration). Lösungsorientiert waren die Vorträge, die sich mit der Sicherheit von Kältemitteln (Alexander Pachai, Johnson Controls) beschäftigten, dem Einsatz von Plattenwärmeübertragern bei Hochdruckanwendungen (Heiki Oksamen, Vahterus Oy und Tommy Angback, Alfa Laval Lund AB), sowie den Eigenschaften unterschiedlicher Wärmeträgerflüssigkeiten (Roger Rosander, Temper Technology AB). Zum Abschluss stellte Burkhard Bein das Energiekonzept für die Kühlung des Flughafens Zürich vor. Der Großteil der Kälteleistung wird dort mit Hilfe von Ammoniakkälteanlagen abgedeckt, die in Zukunft zusammen mit anderen natürlichen Kältemitteln alle HFOs ersetzen sollen.

Artikelnummer: cci61562

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