UK: Steuer auf alles

In Großbritannien werden Unternehmen „bestraft“, wenn sie Klimatechnik einsetzen.

(Abb. © ra2 studio/Fotolia.com) In Großbritannien müssen Unternehmen council tax (ungefähr: Gemeindesteuer) zahlen. Dazu wird der Wert des Unternehmens von der Valuation Office Agency (VOA) festgestellt. Zum Wert des Unternehmens werden auch technische Einrichtungen gezählt, die den Wert der Immobilie erhöhen, zum Beispiel Klimaanlagen, Videoüberwachungssysteme, Brandmeldeanlagen, Aufzüge und Solaranlagen. Als Ergebnis müssen Unternehmen, die Brandschutz betreiben, regenerative Energien einsetzen oder ihren Mitarbeitern eine kühlere Arbeitsumgebung zur Verfügung stellen, höhere Steuern zahlen – was dem gesunden Menschenverstand ziemlich widersinnig erscheint. Dies meint nun auch die Federation of Small Businesses (FSB), also die britische KMU-Vereinigung. Sie fordert die Abschaffung der „aircon tax“. In Zeiten von Hitzewellen sei es absurd, dass Shops, Büros und Gewerbeunternehmen mit einer höheren Steuerrechnung „geprügelt“ würden, weil sie ihren Angestellten und Kunden kühlere Umgebungen zur Verfügung stellen. „Dies ist nur ein Beispiel, wie unfair und rückschrittlich das System ist: ein Unternehmen schlagen, bevor es auch nur einen Penny Umsatz geschweige denn Gewinn gemacht hat“, wird der FSB zitiert.

Artikelnummer: cci61993

Ein Kommentar zu “UK: Steuer auf alles

  1. Ein alter Lehrspruch für Architekten lautet: 80% der Luft- und Klimatechnischen Aufgabenstellungen können mit architektonischen Maßnahmen gelöst werden.

    Ein disruptiver Fakt für die „LüKK“, aber der Leitgedanke britischer Lenkungsmaßnahmen. Allerding zwanzig Jahre dem realen Markt voraus, im Zeitalter der masselosen Pfahlbauten mit Glas- oder Schaumstoff Fassaden.

    Dankenswerter weise für unsere Branche.
    Noch Dankenswerter ist die Arbeitsstättenrichtlinie.
    Mechanisierte Naturkühlung ist z.B. von vornherein über diesen Hebel untersagt im Deutschen Land.

    Ergebnis: Statt mit 600W elektrischer Energie 18kW Kühlleistung bei 36°C zu erzeugen, müssen elektrisch 5kW am Kompressor, 1kW in der Luftverteilung und 1-2kW am Kondensator investiert,
    sowie der Frischluftanteil auf Mief-Level gesenkt werden.

    Das Leistungsverhältnis entspricht auch dem Investitionskosten Verhältnis.

    Gern erinnere ich mich an Kunden auf der Münchener Bau Messe, die Händeringend auf der Suche nach, für Kommunen bezahlbaren, Lösungen der LüKK Aufgabenstellungen waren.

    Was nun, Herr Lükk?

    Wieder einmal ist der Text zu lang und ein Ende zu setzen, um ermüdende Ausführungen zu den nicht technischen Faktoren in der Branche zu ersparen.

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