Bitzer übernimmt Wurm

Der Kälte- und Klimatechnikhersteller Bitzer, Sindelfingen, und der Hersteller von elektronischen Systemlösungen für Kälte-, Klima- und Lüftungsanwendungen Wurm, Remscheid, haben die Weichen für eine gemeinsame Zukunft gestellt.

Von links: Rainer Große-Kracht (Technikvorstand bei Bitzer), Dr. Horst Peter Wurm (geschäftsführender Gesellschafter der Wurm Holding) und Frank Hartmann (Finanzvorstand bei Bitzer) (Abb. © Bitzer)
Bitzer wird zum 1. Januar 2019 Mehrheitsgesellschafter der neu gegründeten Wurm Holding GmbH. Alle Wurm-Einzelunternehmen werden in die neue Holding integriert. Der am 8. November unterzeichnete Joint-Venture-Vertrag steht noch unter dem Vorbehalt der Wettbewerbsbehörden.

Dr. Horst Peter Wurm wechselt als geschäftsführender Gesellschafter in die Geschäftsführung der Wurm Holding GmbH und gibt Mitte 2019 die operative Leitung der Wurm-Einzelunternehmen ab. In der Holding begleitet er gemeinsam mit Bitzer die Entwicklung und strategische Ausrichtung der Unternehmensgruppe. Das Management der Wurm-Gruppe, das aus langjährigen Mitarbeitern besteht, bleibt unverändert wie alle Standorte im In- und Ausland.

„Wir haben erkannt, wie stark wir voneinander profitieren können und dem Markt neue Impulse in diesen herausfordernden Zeiten anbieten können“, so Rainer Große-Kracht, Technikvorstand bei Bitzer.

Die Wurm-Gruppe ist ein Anbieter von Automatisierungssystemen für Kälteanlagen und das technische Gebäudemanagement im filialisierenden Einzelhandel in Deutschland und Europa. Das 1872 gegründete Unternehmen mit Hauptsitz in Remscheid erreichte 2017 mit über 220 Mitarbeitern einen Umsatz von 55 Mio. €. Die Unternehmensgruppe hat Standorte in Deutschland, der Schweiz, Österreich und den Benelux-Ländern. Auf dem Gebiet der Datenfernübertragung ist Wurm laut eigenen Aussagen führend und gilt als Pionier der Branche.

Die Bitzer-Gruppe ist der weltgrößte unabhängige Hersteller von Kältemittelverdichtern. Mit Vertriebsgesellschaften und Produktionsstätten für Hubkolben-, Schrauben- und Scrollverdichter sowie Wärmeübertrager und Druckbehälter ist Bitzer global vertreten. 2017 erwirtschafteten 3.500 Mitarbeiter einen Umsatz von 740 Mio. €.

Artikelnummer: cci62583

Ein Kommentar zu “Bitzer übernimmt Wurm

  1. Mit einem Augenzwinkern in Richtung SHK Innung und der Unmuts-Erklärung Richtung Hersteller (siehe https://cci-dialog.de/branchenticker/2018/kw46/01/shk_nrw_hersteller_sollen_keine_wartungen_durchfuehren.html):
    Wir sehen, auch im Kälte-Bereich ist wieder einmal ein kostenintensiver Punkt vom Fachhandwerksbetrieb in das Kompetenz-Zentrum eines Herstellers verlagert.
    Freuten wir uns lange Jahre, dass keine Techniker angestellt werden müssen, die einen Verbund konstruieren können, keine Mechatroniker bezahlt werden müssen, die diesen in Werkstatt oder vor Ort bauen können, freuen wir uns nun, dass wir die mühsame Betreuung von z.B. S7-Programmierern einstellen können. Was bei deren Stundensatz durchaus attraktiv ist und oft ein schlecht kalkulierbares „margin slipping“ zur Folge hatte.

    Der Kälte-Großhandel stellt nicht nur schlüsselfertige Verbundsätze her, es lassen sich inzwischen auch Pumpen-Wärmeübertrager-Stationen in beliebiger Konfiguration bestellen, die mit 3D-Inventor-Zeichnung als Lego-Bausatz inklusive aller Schrauben geliefert werden. Die Herausforderung beim letzten Großküchen-Projekt war nur noch die Differenz zwischen virtueller und realer Welt – und/oder beim Zeichnungslesen.

    Wir brauchen also noch „Trainees on the Job“, die den Trassenausbau unter Tele-Aufsicht eines Handwerksrollen-Mitglieds machen und die Funktions-Würfel aufstellen. Kalkulieren wir diesen Part allerdings mit den Einstandskosten eines Kälteanlagen-Mechatronikers, geht der Auftrag an uns vorbei …

    Gerade noch diskutierten wir an dieser Stelle politisch über Fachkräfte-Zuwanderung (sieh https://cci-dialog.de/branchenticker/2018/kw45/05/fachkraeftezuwanderungsgesetz_was_sagt_die_luekk.html) …. die Fachkräfte für dieses Spiel können wir nur selber backen und uns mutig in die Gesamtverantwortung des Anlagenbaus stellen. Denn hier herrscht bei kleinen und mittleren Projektgrößen „noch“ Zurückhaltung der Hersteller. Die Leuchtturm-Projekte in der Kälte, wie eine Kältzeitschrift schildert, kommen alle aus Hersteller-Hand.
    Reagieren wir also auf die Fakten anstatt an Markt-Vorgängen zu laborieren, die wir nicht ändern können.

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