EU will Sicherheitszertifikat für vernetzte Geräte einführen

Die EU schafft einheitliche europäische Standards bei der IT-Sicherheit vernetzter Produkte und Dienstleistungen.

cci Branchenticker berichtet regelmäßig über Themen aus dem Bereich Cyber-Security. (Abb. © ra2 studio/Fotoloa.com) Am 12. Dezember  wurde ein Rahmen für ein Sicherheitszertifikat für vernetzte Geräte beschlossen. Die Einigung muss noch vom EU-Parlament und den EU-Staaten bestätigt werden. Die Zertifizierung soll jedoch freiwillig bleiben. Ob sie in bestimmten Bereichen verpflichtend wird, will die EU-Kommission prüfen.

Verbraucher sollen künftig besser darüber informiert werden, wie sicher ein Produkt im „Internet der Dinge“ ist, da immer mehr Geräte mit dem Internet und miteinander verbunden werden. Hersteller müssten detaillierte Informationen zur IT-Sicherheit ihrer Produkte angeben und ausweisen, wie lange sie Sicherheitsupdates bereitstellen. Für Unternehmen bedeutet das Zertifikat, für das die EU-Agentur für Cybersicherheit zuständig sein wird, dass sie nicht mehr wie bisher für mehrere Tests in verschiedenen Ländern zahlen müssen.

In diesem Zusammenhang sind Aussagen von Arne Schönbohm, Chef des Bundesamts für Sicherheit und Informationstechnik (BSI) relevant. Er fordert schon länger eine Herstellerhaftung für Gerätesicherheit und eine Schadensersatzpflicht bei Schäden durch fehlerhafte Hard- und Software. In einem Interview Schönbohms mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ geht er davon aus, dass die Mehrzahl internetfähiger Geräte durch Viren, Trojaner oder sonstige Schadsoftware infiziert sei. Es bestehe die Gefahr, dass die Schadsoftware eine Steuerung des Geräts von außen zulasse. Viele Geräte kämen bereits unsicher auf den Markt. Wenn man die Hersteller darauf anspreche, stoße man mit Hinweis auf Zeit und Geld auf Ablehnung. Schönbohm rechnet damit, dass eine Haftung der Hersteller für die Sicherheit ihrer Geräte kommt. Auch Verbandsklagen, etwa von Verbraucherzentralen, könnten hilfreich sein.

Artikelnummer: cci62705

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