Festkörper-Kühltechnik vor dem Praxiseinsatz?

Ein internationales Team von Wissenschaftlern unter der Führung des Institute of Metal Research der chinesischen Akademie der Wissenschaften will ein Material entdeckt haben, das den Durchbruch in der Festkörper-Kühltechnik bedeutet könnte.

(Abb. © Olivier Le Moal/stock.adobe.com) Sogenannte plastische Kristalle aus Neopentylglycol zeigen starke barokalorische Effekte bereits bei sehr schwachen Drücken. Barokalorische Effekte („barokalorisch“ bedeutet in diesem Zusammenhang: „produziert Kälte unter Druck“) von Festkörpern werden als eine vielversprechende Alternative zum üblichen Dampfkompressionsprozess angesehen. Geforscht wird in diesem Bereich seit mehreren Jahrzehnten. Die typische Entropieänderung der neuen Kristalle betragen 389 J/(kgK) bei etwa Raumtemperatur, was eine 10er Potenz besser ist als bei allen bisher untersuchten Materialien. Dadurch wird ihr Praxiseinsatz in der Kältettechnik als “very promising” beschrieben, zumal die verwendeten Materialien im Überfluss vorhanden, umweltfreundlich und leicht herstellbar sind, und die antreibenden Magnetfelder klein. Die Wirkung wird verursacht durch die Kombination mehrerer Ursachen: stark ungerichtete Molekülbindungen, starke Komprimierbarkeit und stark nichtharmonische Schwingungen im Kristallgitter.
 

Artikelnummer: cci69989

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