Milliarden-Belastung durch Zukauf von CO2-Zertifikaten

In der aktuellen Ausgabe des „FGK-Reports“ weist der Fachverband Gebäude-Klima (FGK) auf „Schummeleien“ bei Deutschlands Klimaschutzverpflichtungen hin.

Prof. Dirk Müller (Abb. cci Zeitung Archiv) Darin heißt es, Deutschland laufe Gefahr, dass es seine Klimaschutzverpflichtungen nur über den Zukauf von CO2-Zertifikaten aus anderen EU-Staaten erfüllen kann. Dadurch würden dem Bundeshaushalt – und damit dem Steuerzahler – Belastungen in Milliardenhöhe drohen. „Deutlich sinnvoller wäre es, in CO2-Vermeidungsmaßnahmen in Deutschland zu investieren, als das Geld für Zertifikatzukäufe aus anderen EU-Staaten einzusetzen“, sagte Prof. Dirk Müller, E.ON Energy Research Center (ERC) an der RWTH Aachen. Gerade im Gebäudebereich, der für rund 40 % der gesamten CO2-Emissionen verantwortlich ist, lassen sich mit geringen Investitionsmaßnahmen enorme CO2-Einsparungen erzielen. Um dies der Politik und der Öffentlichkeit nochmals deutlich zu machen, sollen die CO2-Vermeidungskosten im Bereich der Gebäudetechnik in einer umfassenden Studie belegt werden. Initiiert wurde die Studie vom Bundesindustrieverband Technische Gebäudeausrüstung (BTGA), dem Fachverband Gebäude-Klima (FGK) und dem Herstellerverband RLT-Geräte. Schon frühere Studien, beispielsweise vom Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI), belegten, dass gerade in der Gebäudetechnik die CO2-Vermeidungskosten besonders gering sind. Daher soll speziell für die Lüftungs- und Klimatechnik eine weitere vertiefende Betrachtung erfolgen. Durchgeführt wird die Studie vom E.ON Energy Research Center, dem Institut für Luft- und Kältetechnik (ILK) Dresden und dem Umweltcampus Birkenfeld. Neben übergeordneten Angaben zu den CO2-Vermeidungskosten sollen die Einsparpotenziale auch an konkreten Neubau- und Sanierungsprojekten dokumentiert werden. Die Ergebnisse werden im November im Rahmen des TGA-Wirtschaftsforums in Berlin präsentiert werden.

Artikelnummer: cci70130

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