Bauen mit Recyclingbaustoffen

Die Entsorgungsproblematik verschärft sich: Recyclingunternehmen werden immer größere Bauschuttmengen angeboten, doch ihre Kapazitäten sind ausgelastet.

(Abb. © tverkhovinets/stock.adobe.com) Im Bauschuttbereich verzeichneten Recyclingunternehmen 2018 und 2019 einen deutlichen Mengenanstieg. Dieser Anstieg ist laut BVSE-Fachverband „Mineralik – Recycling und Verwertung“ getragen von den Investitionen in die deutsche Infrastruktur und die sehr gute Baukonjunktur. An Verfüll- und Deponiekapazitäten sind deshalb bundesweit erhebliche Engpässe zu beobachten. Dies führt unter anderem dazu, dass teilweise weite Transportwege in Kauf genommen werden müssen, um Bau- und Abbruchabfälle überhaupt entsorgen zu können. Der Fachverband rechnet damit, dass sich die Entsorgungsproblematik weiter verschärfen wird, da beispielsweise die zunehmende Verknappung bebaubarer Grundstücke zu einem gesteigerten Bauen im Bestand und damit zu einem erhöhten Anfall von Bau- und Abbruchabfällen führt.
Gleichzeitig verharrt die Nachfrage nach Recyclingbaustoffen auf niedrigem Niveau. Teilweise berichten die Recyclingunternehmen davon, dass die Nachfrage sogar zurückgeht. Aber nur durch eine verstärkte Nachfrage nach Recyclingbaustoffen könne den Entsorgungsengpässen begegnet werden.

BVSE-Geschäftsführer Stefan Schmidmeyer (Abb. BVSE) „Wir können diese Probleme nur lösen, wenn deutlich mehr Recyclingbaustoffe nachgefragt werden. Erst dann können und werden die Unternehmen auch die Recyclingkapazitäten erhöhen. Wir können nicht auf Halde produzieren, dafür fehlen die nötigen Lagerkapazitäten und das lässt sich betriebswirtschaftlich auch nicht durchhalten“, so BVSE-Geschäftsführer Stefan Schmidmeyer zur angespannten Situation.

Der BVSE hofft, dass zeitnah rechtliche Rahmenbedingungen für den Einsatz von Ersatzbaustoffen (Mantelverordnung) geschaffen werden. Der BVSE-Bundesverband „Sekundärrohstoffe und Entsorgung“ baut derzeit mit dem Deutschen Abbruchverband (DA) ein bundesweites Qualitätssicherungssystem auf. Die Qualitätssicherung Sekundärbaustoffe GmbH (Quba) soll im Herbst die ersten Zertifikate vergeben.

Artikelnummer: cci71113

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