Illegale Kältemittel: 23 Tonnen HFKW sichergestellt

Bei einer Razzia in Aigaleo im Westen von Athen/Griechenland hat das griechische Sondersekretariat der Einheit für Finanz- und Wirtschaftskriminalität (SDOE) 1.939 illegale Einwegflaschen mit Kältemittel beschlagnahmt.

Fotos zeigen, dass es sich um R407C und R404A handelte, das aus China stammt. (Abb. SDOE) Griechenland gilt neben der Türkei (von wo aus das illegale Kältemittel zum Beispiel durch Rumänien, Bulgarien, Ungarn und die Slowakei nach Polen transportiert wird) als einer der wichtigsten Zugänge für illegale Kältemittel, mit denen der europäische Markt derzeit überschwemmt wird. Diese jüngste Beschlagnahmung ist die größte seit der Beschlagnahmung von 25 Tonnen HFKW (illegale Einwegflaschen mit R134a, R404A und R410A mit einem Marktwert von 583.000 €) durch die polnischen Behörden im April. (Quelle: https://www.dikaiologitika.gr/eidhseis/koinonia/269528/lavraki-sdoe-entopise-23-tonous-apagorevmenou-freon-sto-aigaleo)

Die Europäische Kommission verharmloste lange Zeit das Ausmaß der illegalen Aktivitäten. Nachdem sie von der europäischen Kälte- und Klimaindustrie auf das Problem „aufmerksam“ gemacht wurde, fordert die Europäische Kommission nun von den Mitgliedstaaten verstärkte Maßnahmen. Laut SDOE ist der Schwarzmarkt für Kältemittel „groß, sowohl international als auch in unserem Land“. Da die legalen Quellen für Kältemittel mit hohem GWP abnehmen und die Preise steigen, besteht die Befürchtung, dass sich die Situation weiter verschlimmern wird. Außerdem lernen die Schmuggler dazu: Das harte Durchgreifen beim Import von Kältemitteln in illegalen Einwegflaschen hat einen neuen illegalen Markt für Kältemittel geschaffen, die nun in Mehrwegflaschen verkauft werden, um eine Entdeckung besser zu vermeiden (siehe hier).

Derweil verstärkt die EFCTC, die europäische Vereinigung der Kältemittelhersteller, ihre Maßnahmen gegen illegale Kältemittel. EFCTC führt Gespräche mit den nationalen Vollstreckungsbehörden in Bulgarien, Griechenland, Polen und Rumänien, die zu weiteren Beschlagnahmungen von illegal nach Europa eingeführten Kältemitteln führen sollen. Außerdem führten die EFCTC-Aktivitäten dazu, dass über 180 illegale Produktangebote von Internetplattformen entfernt wurden. Dazu gab es über 150 Hinweise, die an die vertrauliche Hotline zur Bekämpfung des illegalen Kältemittelhandels ging. Die Hotline (hier (https://efctc.integrityline.org/index.php)) wurde im März eröffnet und wird im Auftrag von EFCTC von der EQS-Gruppe betrieben. Verdächtige Aktivitäten können hier vertraulich und auf Wunsch auch anonym gemeldet werden.

Übrigens: 
Kennen Sie schon den Interaktiven Themen-Tag „Natürliche Kältemittel in der Anwendung“ von cci Schulung. Hier können Anwender ins Gespräch mit Herstellern kommen (hier).

Artikelnummer: cci71324

Schreibe einen Kommentar