Covid-19: Neue Empfehlungen für LüKK-Anlagen

BTGA, FGK und RLT-Herstellerverband haben Ihren gemeinsamen Leifaden für Betreiber von Lüftungs-, Klimaanlagen und Raumkühlgeräten überarbeitet.

(Abb. © New Africa/stock.adobe.com) In der mittlerweile 3. Version des Leitfadens haben der BTGA – Bundesindustrieverband Technische Gebäudeausrüstung, der FGK – Fachverband Gebäude-Klima und der RLT-Herstellerverband – Herstellerverband Raumlufttechnische Geräte unter anderem die folgenden Empfehlungen ergänzt:

– Ungefilterter Umluftbetrieb soll nach Möglichkeit vermieden werden (in der vorhergehenden Version der Empfehlungen vom 24.04.20 wurde generell vom Umluftbetrieb abgeraten).

– Umluftbetrieb im Winter vermeiden oder in Kombination mit UV-Desinfektion.

– UVC-Bestrahlung der Zuluft: UVC-Entkeimung in Kombination mit passender Filtertechnik kann die Keimbelastung im Raum signifikant senken.

Den ausführlichen Leitfaden, Version 3, von BTGA, FGK und RLT-Herstellerverband finden sie oben als PDF unter Anhänge.

Über die erste Version des Leitfadens hat cci Branchenticker bereits hier berichtet. Die zweite Version kann hier eingesehen werden.

 

Artikelnummer: cci89705

3 Kommentare zu “Covid-19: Neue Empfehlungen für LüKK-Anlagen

  1. Da muss ich Herrn Rietschel widersprechen. Die Außenluftkonzentrationen bei CO2 in ppm betragen inzwischen in manchen Ballungsgebieten und Städten 450 ppm und höher. Wie wollen Sie da 700 ppm als Obergrenze absichern?!
    Die dafür erforderlichen Volumenströme sind nicht mehr händelbar bezüglich Anlagenschalldruckpegel/ Strömungsgeschwindigkeiten/ Kanalquerschnitte/ Energieeffizienz uvm.
    1.000 ppm ist machbar mit zeitweiser, zeitlich beschränkter Erreichbarkeit von 1.400 ppm.
    Leider gibt uns da die fortschreitende Klimaerwärmung und der Anstieg des CO2-Gehaltes der Außenluft entsprechend schwierige Rahmenbedinungen vor.

    Mit sonnigen Grüßen aus Hessen

    Ralph Langholz

  2. Einen hab ich noch…
    Unter der Überschrift „Filtrierung“ wird in der dritten Version des Leitfadens mit der Verwendung der Filterklasse ePM1? 60 % (früher F7) eine Reduktion der Viren um 90% angenommen.
    Messungen von Professor Kriegel vom HRI (DOI: http://dx.doi.org/10.14279/depositonce-10332) ergaben bei Testpersonen aber, dass über 80% der gefundenen Partikeln kleiner als 1 µm sind. Es mag sein, dass die wenigen größeren Partikeln anteilsmäßig mehr Viren enthalten. Aber woher stammt die mutige Behauptung, ein F7-Filter scheide schon 90% der Virenlast ab? Schön wäre das ja. In der Praxis werden aber H13 oder gar H14- Filter zur Virenabscheidung eingesetzt.
    BGN, Mannheim

  3. „…die Außenluftvolumenströme sollen nicht reduziert, sondern ggf. sogar erhöht werden.“
    Derzeit werden in vielen Betrieben präventiv oder auch nach erfolgtem Corona-Ausbruch die Lüftungsanlagen ertüchtigt und teilweise auch noch durch zusätzliche dezentrale Luftreiniger ergänzt. Viel Außenluft ist gut.
    Es besteht aber auf allen Seiten eine große Unsicherheit darüber, wie viel Außenluft denn nun erforderlich ist, um dem Risiko durch die gefürchteten virenhaltigen Aerosolen wirksam zu begegnen.
    Reichen die bisherigen Auslegungsgrundlagen in Zeiten der Pandemie noch aus? Sind strengere Maßstäbe anzusetzen?
    Eine Möglichkeit wäre z. B. eine Pettenkoferzahl 2020 in Höhe von 700 ppm CO2 anzustreben. Das entspräche immerhin etwa einer Verdoppelung der Luftmenge, die bislang für 1000 ppm genügte.
    Ein Teil der zusätzlichen Außenluft könnte dabei auch aus wirksam entkeimter Umluft (UVC, HEPA) bestehen. Hier fehlen noch Erfahrungen und es traut sich bislang auch noch niemand konkrete Werte für die Auslegung der Zuluft bzw. Luftreinigung anzugeben.
    BGN, Mannheim

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