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Angewandte Technik: PCM-Luftkühldecken im Energieversorgungskonzerns EnBW
Die Zentrale des Energieversorgungskonzerns EnBW in Karlsruhe umfasst ein mehrere 10.000 m² großes Areal mit Büro- und Verwaltungsbauten. Trotz der großflächigen Verglasung und des sommerheißen und schwülen Standorts Karlsruhe hatte der damalige Bauträger für das Gebäude weder mechanische Lüftung noch aktive Kühlung vorgesehen. Lediglich einige Besprechungs- und Seminarräume haben eine RLT-Anlage. Entsprechend kam es in den warmen Monaten zu erheblichen Überhitzungen in den Büros im EnBW-Gebäude. Um das Schwitzen hinter der Glasfassade zu lindern, wurden in der Zwischenzeit in stark betroffenen Gebäudezonen Multisplit-Klimasysteme nachgerüstet. Außerdem wurden zwei Büroräume mit passiven Kühllösungen auf Basis von Phase Change Materialien (PCM) ausgerüstet.
Der Artikel wurde im März 2016 von Dr. Manfred Stahl durchgesehen.
Das PCM-Projekt
Abb. 1: Das großflächig verglaste EnBW-Gebäude hat zwar einen außenliegenden Sonnenschutz, aber keine Kühl- und Klimasysteme. Angesichts des schwül-heißen Sommerklimas in Karlsruhe müsste man dieses Versäumnis eigentlich als klaren Baumangel deklarieren. Im Rahmen des Forschungsprojekts „Entwicklung und praxisnaher Test der Performance von Gebäudekomponenten mit PCM in Demonstrationsobjekten (PCM-Demo)“ wurden die nach Westen orientierten, je 30 m² großen Versuchsräume wie folgt ausgestattet (Fensteröffnung ist in den Räumen möglich):
Als Vergleichsraum dient ein Standardbüro ohne Kühlung und ohne mechanische Lüftung mit einem innenliegenden Standard-Sonnenschutz.
Der Versuchsraum 1 erhielt eine hinterlüftete PCM-Kühldecke, die per Nachtlüftung entwärmt wird. Auch hier gibt es den Standard-Sonnenschutz.
Im Versuchsraum 2 wurde der Standard-Sonnenschutz durch einen PCM-Sonnenschutz ersetzt. Zur Raumkühlung wurden in den Versuchsräumen 1 und 2 PCM-Module (Salzhydrate) in eine abgehängte Metallrasterdecke nachgerüstet.
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