Zukunft von Messen: Meinungen

Hinter den Kulissen des Klima-Forums der ISH digital 2021 (Abb. © Messe Frankfurt Exhibition GmbH/Petra Welzel)

Nachdem cci Zeitung für ihre Ausgabe 5 Aussteller der ISH (März 2021) nach ihren Eindrücken und ihrer Zufriedenheit befragt hat, wollte die Redaktion von (potenziellen) Messebesuchern wissen: Haben digitale Messen ausgedient? Dazu hat die Redaktion eine Umfrage unter ihren Leserzielgruppen TGA-Planer, Errichter gebäudetechnischer Anlagen, Gebäudebetreiber und LüKK-Sachverständige durchgeführt.

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Die Frage „Haben digitale Messen ausgedient?“ konnte von einigen Lesern nur mit einem „eindeutigen Jein“ beantwortet werden. Begründung: In Zeiten von Corona sind digitale Messen besser als gar keine. Auf die Frage „Haben digitale Messen ausgedient?“ erhielt die Redaktion 90 (=100 %) verwertbare Antworten:
67 (74,4 %) antworteten mit JA
12 (13,3 %) antworteten mit NEIN
11 (12,2 %) konnten sich nicht auf JA oder NEIN festlegen


Optional konnten die Befragten einen persönlichen Kommentar anonym oder auf Wunsch namentlich gekennzeichnet hinzufügen. Da diese den vorhandenen Platz in cci Zeitung gesprengt hätte, hat die Redaktion an dieser Stelle eine Auswahl der repräsentativsten Meinungsäußerungen zusammengestellt – ungefiltert, aber leicht gekürzt.

Antworten auf die Frage: „Haben digitale Messen ausgedient?“

„Wir haben vom 12. bis 16. April an der Hannover Messe HM21-Digital teilgenommen. Einen enormen Aufwand haben wir betrieben, um unsere Wärmeübertrager digital erlebbar zu machen. Von unserem Wärmeübertrager haben wir Bildsequenzen erstellt mit Gesamt- und Detailansichten. Ergänzt durch animierte Prospekte, in denen wir unsere Firma und unser Produktportfolio vorgestellt haben. Gemessen am Aufwand und den Kosten war der bisherige Ertrag an Kundenkontakten sehr bescheiden. Und es fehlte der komplette Kontakt zur Laufkundschaft. Hier oder dort ein Gespräch hat völlig gefehlt. Überflutet wurden wir allerdings von Anfragen, bei denen sich Firmen als mögliche Lieferanten vorstellen wollen, um eine Geschäftsbeziehung aufzubauen. In fünf Messetagen hat sich das erwartete Ergebnis zwischen Aufwand und Ertrag nicht eingestellt. Eine weitere Teilnahme an einer digitalen Messe werden wir daher nicht mehr verfolgen. Fazit: hoffentlich gibt es bald wieder Präsenzmessen.“

„Meine Meinung hierzu ist ein klares Ja! Wobei ich ergänzen möchte, dass sicherlich eine Art Kombination – sprich digitale Teile/Module innerhalb einer Präsenzmesse – die Zukunft sein werden. Messen sind etwas Haptisches/Persönliches.“

„Nein, da sie als Notfall (zum Beispiel coronabedingt ) ersatzweise zur ‚echten Messe‘ eine gute Alternative darstellen , aber eben nur als notwendig gewordener Ersatz. Die ‚echte Messe‘ ist auf jeden Fall besser und erstrebenswert , da man als Planer den Kontakt zu einem Komponentenhersteller persönlich herstellen kann, die gewählte Komponente sieht, die Funktion direkt erklärt bekommt und die Unterlagen dazu mitnehmen kann (zum Teil auch Fachliteratur). Man kann die Konkurrenz im Vergleich aufsuchen und auch in Ruhe einmal fachsimpeln (kann ein Hersteller auf eine Kundenforderung oder einen Verbesserungsvorschlag eingehen oder nicht; was ist künftig seitens des Herstellers geplant, Fragen werden hier allgemein oder direkt am Objekt beantwortet.). Als TGA-Planer, hier zum Beispiel einer kompletten RLT-Anlage, das heißt, inhaltlich mit sämtlichen Komponenten der Zu- und Abluft einschließlich Regelung und Schaltschrank , Brandschutz, dem zugehörigen Heizungs- , Kälte- und Feuchtepart, der Ein- und Auslasskomponenten im Raum, gleich welcher Kundenanforderung , ist der Messebesuch sehr wichtig. Die ‚echte Messe‘ trägt zur besten Lösungsfindung auf dem technisch neuestem Stand bei, gerade bei dem derzeitigen Thema : Planung und Ausführung einer kompletten RLT-Anlage unter Einhaltung sämtlicher Behaglichkeitsparameter entsprechend der bekannten Normen und Richtlinien in der Zeit ‚mit und nach Corona“.

„Wenn die Pandemie eines gezeigt hat: Viele Besprechungen, die früher mit aufwändigen Dienstreisen einhergingen, sind digital machbar. Trotzdem ersetzen sie nicht den persönlichen Kontakt. Der geht bei solchen Formaten einfach den Bach runter. Eine Besprechung ist mehr als nur die formale Besprechung von anstehenden Themen. Der soziale Kontakt geht verloren. Bei Messen sehe ich das noch viel kritischer. Messen sind meines Erachtens digital nicht durchführbar. Wenn der Besucher während einer Präsenzmesse eher zufällig auf einem Stand landet, weil er etwas Interessantes gesehen hat, so muss er bei einem digitalen Format bewusst auf eine Seite (Messeplatz) gehen, um sich zu informieren. Wenn man nicht weiß, was man sucht, welche Firma soll man digital besuchen? Das ist bei Präsenzmessen ganz anders. Der Zufall führt einen Besucher zu einem möglichen Lieferanten oder auch Kunden. Man kann unter Umständen das Produkt anfassen, bekommt eine individuelle Beratung, und man hat einen Menschen getroffen, mit dem man sich digital gar nicht unterhalten hätte. Rein zufällig trifft man Weggefährten, Kunden, die sich ebenfalls auf der Messe informieren wollen. Das alles fällt bei einem digitalen Format weg. Messen sind digital nicht durchführbar – man vergleiche nur die Besucherzahlen mit denen einer Präsenzmasse. Dieser Vergleich spricht Bände.“

„Ja – digitale Messen haben in dieser Form ausgedient. Begründung: Das Format der Messe in der konventionellen Weise ist für mich eine Mischung aus News und Technik und vor allem der Kontaktpflege. Ich habe bisher noch keine Messe komplett durchgeplant, sondern mir nur einen groben Fahrplan zurechtgelegt. Ich empfinde das ‚Treiben lassen‘ auf der Messe und die zufälligen Kontakte und Entdeckungen als großen Mehrwert, der nach meiner Meinung im digitalen Format kaum zu ersetzten ist. Die diesjährige ISH habe ich besonders bewusst erlebt, da ich aufgrund meines Wechsels von der Schweizer Privatwirtschaft in das deutsche Schulsystem gerne neue Kontakte in meinem neuen Zuständigkeitsbereich geknüpft hätte. Leider habe ich das teilweise als sehr schwer empfunden, da interessante Kontakte trotz Interessenbekundung und/oder Terminreservierung ’nicht verfügbar‘ waren. Allerdings habe ich in diesem Rahmen auch bewusst bestehende Kontakte vernachlässigt, da ich auch sonst mit diesen Personen in Kontakt bin und daher nicht explizit ‚angeklopft‘ habe. Ich bin der Meinung, dass der persönliche Kontakt sehr wichtig ist und dieser kann nicht nur durch Online-Formate ersetzt werden. Die Messe habe ich weitgehend als technikfokussiert empfunden und ich bin der Meinung, um dies geplant zu vermitteln, ist das digitale Messeformat nicht die einzige und effizienteste Lösung.“

Digitale Messen erfüllen ihren Zweck in der Zeit einer Pandemie, können aber meiner Meinung nach nicht den persönlichen Kontakt und das persönliche Gespräche ersetzen. Außerdem kann eine digitale Messe nur ein Bild eines Produktes darstellen. Auf einer Messe kann man es in Natura sehen. Dies war für mich immer wichtig.“

„Ein eindeutiges ‚Ja‘ von mir! Ich habe zum Beispiel die Chillventa immer auch zum Netzwerken besucht. Das findet in digitalen Messen einfach nicht mehr statt!“

„Ich denke, dass nach Corona einiges von dem bleiben wird, woran wir uns während dieser Zeit (zwangsläufig) gewöhnt haben, aber digitale Messen werden nach meiner Einschätzung nicht dazu gehören.“  

„Ich freue mich wieder, wenn ich auf Messen, zum Beispiel die ISH, gehen kann. Die Produkte selber in Augenschein nehmen zu können, hat eine andere Dimension. Selbst das persönliche Gespräch mit den Ausstellern ist durch die Digitalisierung nicht zu ersetzen. Digitale Messen sollen nur in Pandemiezeiten stattfinden.“

„Corona hat unserer Gesellschaft viele Missstände und veraltete Konzepte von vorgestern gnadenlos aufgezeigt, das ist im Gesundheitswesen so, ebenso wie in der allgemeinen und beruflichen Bildung, und vieles mehr. Diese Probleme gab es schon vorher – wurden aber unter den Teppich gekehrt, um den – und da ist Deutschland Weltmeister – den Schein zu wahren! Mit den Messen verhält es sich natürlich etwas anders, die sind schon lange out. Eine deutliche Reduktion der bisherigen Messelandschaften ist mehr als wünschenswert, allein aus ökologischen und ökonomischen Gründen. Natürlich werden unsere alten grauen Männer auch daran festhalten wollen – wie die Paralyse der Politik im allgemeinen, bis sie vom Stuhl fallen… Aber die Messen nach Corona werden andere sein – hoffentlich! Sinnvoll, innovativ und einer Messe würdig – im kleinen feinen Stil – für eben nur noch solche, die wirklich etwas Relevantes zu sagen haben. Ich sehe durchaus interessante Formate, aber ich bin mir nicht sicher, ob Geist und Innovationskraft in diesem Land hierfür ausreichen. Guided Tours beispielsweise machen wirklich Sinn. Und als Guide habe ich sehr positive Erfahrungen gemacht von Teilnehmern, die auf einer Tour von zwei Stunden Dinge erfahren haben, die sie ansonsten während zwei Tagen Messe nicht erfahren hätten.“

„‚Echten‘ Messen können nicht durch digitale Formate ersetzt werde, aber ergänzt. Die Präsenzmessen werden, meiner Meinung nach, in kleinerem Format, sowohl hinsichtlich Standgröße wie auch Ausstellerzahl, stattfinden. Die Firma Nerling Systemräume wird zukünftig auf der Control und der Parts2Clean Präsenz zeigen, jedoch in kleinerem Format als bisher.“ Dipl.-Ing. Ralf Nerling, Generalbevollmächtigter der Firmengruppe Nerling, Leonberg

„Haben digitale Messen ausgedient? Wenn sie als Ersatz für physisch durchgefüherte Messen gedacht sind: ja. Bei einem Messebesuch erhält man viel mehr Informationen als wenn man einen digitalen Rundgang macht. Als Ergänzung einer Messe, so zum Beispiel bei größeren Zeitabstanden zwischen zwei Messen, stellt es nach meiner Ansicht eine durchaus sinnvolle Ergänzung dar. Die Reichweite ist jedoch begrenzt. Wenn man im Büro vor seinem Rechner sitzt, kommt ständig was dazwischen und nach einiger Zeit beendet man den digitalen Rundgang. Für eine Messe hat man sich einen Tag frei genommen und kann sich vollkommen auf die Messe konzentrieren. Meist hat man auch schon einen Spickzettel mit Fragen, die man mit den Fachleuten vor Ort besprechen möchte.“

„Digitale Messen waren noch nie ein Ersatz für das persönliche Gespräch mit ‚Messe-Feeling‘ und werden es für mich auch künftig nicht werden.“

„Digitale Messen haben nach meiner Meinung überhaupt kein Nährwert. Man nimmt sich im Berufsleben überhaupt nicht die Zeit. Da es keinen break zum Alltag darstellt, werden immer andere Arbeiten nebenbei erledigt oder vorgezogen.“

„Die Frage kann man gar nicht so leicht beantworten. Wenn ich mir überlege, dass für mich der Grund eines Messebesuches der direkte Kontakt zu Menschen und ‚Produkten‘ ist und mein Netzwerk zu erweitern, dann kann ich die Frage mit ja beantworten. Die digitale Messe hat ausgedient. Vielleicht liegt die Antwort aber auch daran, dass ich mich an die Art wie eine analoge Messe aufgebaut ist, gewöhnt habe (Der Mensch, das Gewohnheitstier).“

„Ich bin nicht im harten Alltagsgeschäft, sondern seit 15 Jahren im Altersruhestand und war davor zehn Jahre Hochschullehrer in Zittau. Ich beobachte nach der Devise: „Bei einer Katastrophe fragen intelligente Menschen: was können wir tun? Und doofe Menschen: wer ist denn eigentlich daran schuld?“ und bin einigermaßen angetan von den vielen Ideen, die geeignet sind, neue Wege zu suchen und zu testen. Meine Antwort lautet deshalb zunächst: Die Aufgabe besteht darin, die Vorteile des digitalen Informationsangebotes für Impulse zur Modernisierung zu nutzen. Das wären:
1. Such-Register aller möglichen Arten bieten sich an (das gibt’s wahrscheinlich bereits, müssen aber aktuell gehalten werden), dabei können die Aussteller mitmachen.
2. Nicht nur wie bisher die Version „schaut mal, was wir neu entwickelt haben!“ schön machen, sondern die zusätzliche Version anbieten, bei der statt der Werbung die Planung/Anwendung auf den Tisch gelegt wird. Der Messbesucher trägt nicht im wesentlichen Werbeprospekte, sondern Planungsunterlagen mit Minimalgewicht nach Hause.
3. Leute vom Anlagenbau bekommen die Möglichkeit, dem Messebesucher auf kurzem Wege zu ausgeführten Anlagen hinzuführen. Es ist ja beim Werbeprozess mitunter schwierig, Interessenten mit unterentwickeltem Vorstellungsvermögen die Vorteile zu erklären. Da sind schon immer sogenannte Musteranlagen sehr viel wert.
4. Neu ist auch die Bedingung, dass die Messe eigentlich ohne Ende laufen könnte, das spart Standgebühr, ist besucherfreundlich, weil ohne Schließzeit, erfordert geringe Einrichtungskosten, da langfristig nutzbar, aber es müssten besondere Höhepunktstage mit Vorträgen, Auszeichnungen, Verbandstreffen erfunden werden. Also sollten nicht die Vortragenden zu Messen eingeladen werden, sondern die digitale Messe sollte in Fachtagungen integriert werden.
5. Eine Kennzeichen der Digitalisierung ist auch die interdisziplinäre Arbeit. Hier bieten sich Ansatzpunkte der Verknüpfung von Fachdisziplinen und Herstellerprofilen. Das war vorher nur schwer möglich.“

„Die Frage lässt sich nicht eindeutig beantworten. Für unsere Technikmessen dendiere ich eher zu: ja. Hingehen, angucken, eine haptische Erfahrung gehört da einfach dazu, und nach meiner Erfahrung ist der direkte Kontakt bei unseren Technikthemen einfach effektiver. Aber die neuen digitalen Möglichkeiten sind sicherlich ein tolles Zusatzangebot, so wie bei der letzten ISH, dort war auch nach der Messe noch die Möglichkeit, die digitale Messeplattform weiter zu nutzen für Termine und Nachgespräche. Das kann ich mir auch als sinnvolle Ergänzung zum Präsenz-Messe-Trubel vorstellen (nicht zwingend über die Messeplattform, das geht ja auch direkt vereinbart), um Messe-Gespräche zu vertiefen/zu ergänzen, da die Präsenzmessen ja nun auch endliche Zeitliche Rahmen haben.“

„Messen haben digital ausgedient. Das war alles unwirklich. Tausende von E-Mails wurden empfangen, Antworten kamen keine oder irgendwelche Verweise.  Wie immer ein zaghafter Strohhalm. Wir sollten einmal Demut lernen und eine Pause einlegen. Wir müssen und sollen endlich einmal verstehen, wieder zu Ruhe zu kommen. Wir (Handwerker) laufen nicht weg. Nur einmal etwas Ruhe, das tät jedem gut.“

„Ich habe es bei den digitalen Messen, wie auch bei weiteren Digitalveranstaltungen, sehr zu schätzen gelernt, dass ich meine knapp bemessene Zeit nicht auf der Straße, Schiene oder gar in der Luft verbringen musste, um an die für mich relevanten Informtionen zu kommen. Ich würde es daher sehr begrüßen, wenn sich in Zukunft das Hybrid-Format als Standard für möglichst viele Veranstaltungen, wie auch Messen etablieren würde. Vor allem das fachliche Rahmenprogramm auf Messen lässt sich ebenso wie vor Ort auch am Bildschirm daheim verfolgen. Die Möglichkeit, Aufzeichnungen von Vorträgen später noch anschauen zu können, ist ein enormer Vorteil, den es auf reinen Präsenzveranstaltungen viel zu selten gab. Natürlich kommen auf den rein digitalen Veranstaltungen persönliche Gespräche und spontane Kontakte viel zu kurz. Dafür wird man auch in Zukunft entsprechende Reisen auf sich nehmen müssen, wobei ich auch das, sobald es wieder gehen sollte, sehr gerne wieder einmal nutzen würde.“ Dan Hildebrandt, Sachverständiger Energieeffizienz & Lufthygiene TGA, Ingenieurbüro TGA-Effizienz, Leipzig

„Digitale Messen sind keine Option zu realen Messen. Bei Messen und auch Fortbildungen geht es bei mir oft um die Begegnung von Mensch zu Mensch. Meist sind es die zufälligen und natürlich oft die geplanten Begegnungen, die dann Neues anbahnen. Das können digitale Veranstaltungen für mich nicht leisten. Ein reiner Vortrag zur Wissenssteigerung ist anderes. Das geht oftmals ganz gut digital, vielleicht sogar besser als im Vortragssaal.“

„Um Ihre Frage zu beantworten: es gibt kein klares Ja oder Nein. Hier gilt es, eine differenziertere Betrachtung zu machen. Wenn sie von einer digitalen Messe sprechen, bei der sich der Besucher in ein Zoom Meeting oder eine Teamsbesprechung einwählt, bei der er dann Vorträgen folgen kann – dann beantworte ich diese Frage klar mit einem ja. Sprechen wir aber zum Beispiel von einem webbasierenden Tagungsevent, bei dem der Kunde sich in einer virtuellen Welt bewegen kann, verschiedene Räume betreten oder sich einfach nur Infos holen kann, wo eine Mischung zwischen realen Menschen vor Ort und Besuchern aus dem Netz stattfindet, wo Interaktion mit realen Menschen möglich ist, dann sage ich ganz klar: nein. Wir sind mit einer Firma aus Köln in intensiven Gesprächen, die ein Konzept erarbeitet hat, bei dem die reale Welt mit der digitalen Welt verschmilzt. Wir sehen darin ganz klar die Zukunft.Oliver Fronk, Teamkoordination Vertrieb, Prior1, Sankt Augustin

„Ja, digitale Messen haben ausgedient! Ich halte dieses Format als Ersatz für Messen und ähnliches für überflüssig und lehne daher jede Teilnahme auch ab. Das Onlineformat ist meiner Auffassung nach lediglich für bestimmte Besprechungen oder Fortbildungen brauchbar. Auf Messen ist das persönliche Gespräch, das sehen und gesehen werden, das Pflegen von Kontakten wichtig. Die Ausstellungsstücke und Neuerungen, die die Aussteller dort zeigen ist nur ein Teil des Ganzen. Ich freue mich, das hoffentlich bald wieder Normalität ohne Abstand mit vielen Kontakten, Händeschütteln, Nähe und Gespräche ohne irgendwelche Reglementierungen möglich sind. Sogenannte ‚Präsenzveranstaltungen‘ sind meiner Auffassung nach durch nichts zu ersetzen.“ Wimar Wysluch, Merzenich, öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger im Kälteanlagenbauerhandwerk und Jahren Präsident des Deutschen Sachverständigen Rat Kälte Klima Wärmepumpe

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Ein Kommentar zu “Zukunft von Messen: Meinungen

  1. Meiner Meinung nach bringt es der Kommentar von Oliver Fronk, Teamkoordination Vertrieb, Prior1, Sankt Augustin wirklich sehr gut auf den Punkt! In solchen und ähnlichen Diskussionen ist mir in letzter Zeit schon aufgefallen, dass man beim Vergleichen von digitalen zu analogen Events, doch all zu oft nicht transparent vergleicht. Da sollte sich dann doch auch mal ein jeder, egal ob Messe Veranstalter, Messe Aussteller oder Messe Besucher, selbst hinterfragen! Hinterfragen im Hinblick auf seine Vorbereitungen: Wenn Hersteller ihren Messestand und Exponate auf einen großen Branchen Messe Event vorbereiten, wie läuft das dann? Da ist doch eine Vorlaufzeit und ein Planungshorizont von 12 Monaten in vielen Unternehmen Normalität. Man hat zig Meetings mit dem Bauer des Messestands, man hat noch mehr Meetings mit Produktmanager zu den Messe Exponaten, genau so viele Meetings hat man mit seinen Marketing- und Werbeleuten usw.. Vergleicht man das, dann mit einem in aller Hektik und in vier Wochen aus dem digitalen Äther gestampften digitalen Messestand und Produktpräsentation – ja dann kann die Antwort nur so sein wie von Herrn Fronk kommentiert und richtig auf den Punkt gebracht!

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