Umweltgefahren durch Biogasanlagen

Eine Anfrage bei der bayrischen Staatsregierung führte zu „interessanten“ Ergebnissen.

Entwicklung der Anlagenzahl und der elektrischen Leistung seit 2000 (nach DBFZ, Stand Mai 2014, CC-BY-SA 4.0)

Bei einem Unfall in der letzten Juniwoche sind im Landkreis Rottal-Inn mehrere Hundert Kubikmeter Gülle aus einer Biogasanlage in einen Fluss gelangt. In der Folge eines solchen Unfalls verenden tausende Fische, der Lebensraum unzähliger Arten wird auf Jahre hinweg zerstört. Die Auswirkungen auf die Umwelt sind katastrophal. Dies ist aber kein Einzelfall.

Zum 31. Dezember 2013 gab es allein in Bayern laut Biogas-Betreiber-Datenbank 2.330 Biogasanlagen, grob ein Drittel aller deutscher Biogasanlagen (siehe Abbildung 1). Zwischen 2004 und 2013 wurden in Bayern 657 Gewässerverunreinigungen im Zusammenhang mit dem Betrieb von Biogasanlagen registriert. Eine Abschätzung der Dunkelziffer ist laut Landesregierung nicht möglich. Es kann nur angenommen werden, dass Verunreinigungen von Oberflächengewässern eher erkannt werden als Verunreinigungen des Grundwassers.

Gewässerverunreinigungen im Zusammenhang mit dem Betrieb von Biogasanlagen (Abb. cci Dialog GmbH) In 311 Fällen wurden die Gewässerverunreinigungen durch bauliche Mängel verursacht (47,3 %). Technische Defekte waren für 102 Gewässerverunreinigungen ursächlich (15,5 %). Nach Einschätzung der Kreisverwaltungsbehörden wären 334 dieser Gewässerverunreinigungen, also knapp 81 %, durch bessere Planung und einen fachgerechten Bau vermeidbar gewesen. Betriebliche Mängel waren Ursache für 244 Gewässerverunreinigungen (37,1 %). Diese wären sämtlich durch sorgsameren Betrieb vermeidbar gewesen (siehe Abbildung 2).

Anmerkung der Redaktion
Wie häufig bei Technologien, die in irgendeiner Weise die Umwelt schonen sollen, stellt sich heraus: Unter dem Strich, bei Betrachtung aller Parameter, ist es mit der Umweltschonung nicht allzu weit her.

Artikelnummer: cci35010

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