Hitze wird künftig mehr Todesopfer fordern, prognostizieren Forscher in einem Klimamodell. Bereits ab 37 °C Außentemperatur wird es gefährlich.
(Abb. © detailblick-foto/Fotolia.com) Extreme Hitzewellen werden einer Studie der University of Hawaii at Manoa in Honolulu zufolge in den kommenden Jahrzehnten mehr Todesopfer fordern.
Schon heute sind etwa 30 % der Weltbevölkerung an mindestens 20 Tagen im Jahr einer Temperatur und Luftfeuchtigkeit ausgesetzt, die die Thermoregulation des Körpers erheblich beeinträchtigen und potenziell tödlich sind. Dieser Anteil könnte bis 2100 auf 48 % steigen. Sollten die CO2-Emissionen auf dem derzeitigen Level bleiben, wären gar 74 % der Bevölkerung extremen Hitzewellen ausgesetzt, schätzen die Forscher.
Beispiele: 2003 gab es in Europa eine Hitzewelle, bei der allein in Deutschland 7.000 Tausend Menschen starben. In Moskau fielen 2010 mehr als 10.000 Menschen der Hitze zum Opfer.
Bereits ab 37 °C Außentemperatur wird es kritisch
Die Forscher analysierten die klimatischen Bedingungen, die während solcher Phasen geherrscht hatten, etwa Temperatur, Feuchtigkeit, Windgeschwindigkeit und Strahlungsindex. Vor allem Temperatur und relative Luftfeuchtigkeit seien entscheidend für die Schwelle, ab der ein Hitzeextrem tödlich werden kann. Wenn die Außentemperatur die Körpertemperatur von etwa 37 °C übersteigt, kann die Wärme nicht mehr nach außen abgegeben werden, der Körper erhitzt sich stark. Hinzu kommt, dass bei hoher Luftfeuchte der Hauptkühlmechanismus des Körpers, das Schwitzen, nicht mehr funktioniert. Bei hoher Luftfeuchtigkeit seien daher auch niedrigere Temperaturen potenziell tödlich. „Es ist erschreckend, wie verbreitet solche tödlichen Bedingungen bereits sind“, so die Studie.
Pünktlich zum Sommeranfang erlebt auch Deutschland die erste längere Hitzewelle des Jahres. Der heutige Donnerstag wird den Prognosen zufolge voraussichtlich der bislang heißeste Tag des Jahres sein. Im Südwesten ist mit mehr als 35 °C im Schatten zu rechnen.
Artikelnummer: cci54544
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