Mit dem Leserbrief „Energie ist nicht erneuerbar“, veröffentlicht in den VDI-Nachrichten am 18. Juli, bringt Rainer Hempel einmal wieder frischen Wind in die Diskussion „erneuerbar oder regenerativ“?
Regenerative Power. (Abb. © lassedesignen/Fotolia.com) Hempel schreibt: „Energie ist nicht erneuerbar. Es kann alternative oder auch CO2-freie Energiequellen geben. Wenn dann aber auch noch über erneuerbaren Strom geschrieben wird, dann ist an der Fachkompetenz zu zweifeln“.
Recht hat er, der Herr Hempel. Und zwar zu 100 %. Jede Energieform wird nach ihrer Nutzung (Umwandlung) dissipiert (umgewandelt) und letztlich in Wärme umgesetzt, und dieser Prozess ist gemäß den Gesetzen der Physik und der Thermodynamik leider irreversibel. Ansonsten hätten wir ein Perpetuum mobile.
Die Redaktion von cci Zeitung und cci Branchenticker setzt sich schon seit Jahren gegen den Begriff „erneuerbare Energie“ zugunsten der Bezeichnung „regenerative Energie“ ein, aber leider ohne sichtbaren Erfolg. Dazu vermeiden wir zum Beispiel in allen unseren Publikationen – wo immer es irgendwie geht – den Begriff „erneuerbar“. Das klappt aber leider nicht immer, wie das Beispiel des Erneuerbare-Energien-Wärmegesetzes (EEWärmeG) zeigt. Und wenn dieses einmal in Regenerative-Energien-Wärmegesetz umbenannt würde, köpfe ich eine Flasche vom besten Champagner!
Übrigens ist auch der in den Medien immer wieder gehörte Begriff „Umweltenergie“ völliger Blödsinn, denn kommen die fossilen Energieträger Kohle, Öl und Gas vielleicht nicht aus der Umwelt? Auch wenn sich in diesem Fall die Umwelt unsichtbar im Boden befindet.
Dr.-Ing Manfred Stahl, Herausgeber cci Zeitung, manfred.stahl@cci-dialog.de
Artikelnummer: cci35125
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