Hasenpopulation stabil und gesund

Eine gute Nachricht mit Blick auf das bevorstehende Osterfest. Zumindest hasentechnisch ist die Welt noch in Ordnung: In Deutschland hoppeln durchschnittlich elf Hasen pro km² Felder und Wiesen.

Der nächste cci Branchenticker erscheint am kommenden Dienstag. Das Team von cci Dialog GmbH wünscht frohe Ostern oder wie der Spanier sagt: „Buenos Aires“.

Der Feldhase, hier in „Räuberzivil“, bringt die Ostereier (Abb. MOdmate/gemeinfrei) Gewarnt sei vor diesem Burschen, der sich fälschlicherweise als Osterhase ausgibt: Es handelt sich um das Wildkaninchen (Oryctolagus cuniculus). Nicht einmal Kreuzungen zwischen Feldhasen und Wildkaninchen gibt es aufgrund ihrer unterschiedlichen Chromosomenzahl. (Abb. JJ Harrison/CC BY-SA 3.0) Zweimal jährlich – im Frühjahr (März) und im Herbst (September/November, nach der Ernte, aber vor den Treibjagden) – zählen ehrenamtliche Jäger und Naturschützer bundesweit den Hasen durch, im Rahmen einer sogenannten Scheinwerfertaxation. Helfer leuchten nachts entlang festgelegter Wegstrecken Felder mit normierten Scheinwerfern ab. Über die abgeleuchtete Fläche und die gezählten Individuen kann der Hasenbesatz ermittelt werden. Die Lichtreflexion der Hasenaugen ist eindeutig. Es besteht keine Verwechslungsgefahr zu anderen nachtaktiven Tieren, wie Füchsen, streunende Hauskatzen oder Mardern.

Für einen gesunden Hasenbestand sind viele Faktoren wichtig. Nasskaltes Wetter im Frühjahr setzt den Junghasen ebenso zu wie mangelhafte Habitate. Hasen sind wichtige Indikatoren für die Vielfalt und Naturnähe einer Kulturlandschaft. Mit einer umweltgerechten Landwirtschaft, beispielsweise durch die Anlage von Blühstreifen mit Wildkräutern, Feldgehölzen oder der extensiven Bewirtschaftung von Dauergrünland, kann man dem Hasen mehr Lebensraum schaffen.

Vor allem die milden Winter der vergangenen Jahre und der schwindende Einfluss von Wildkrankheiten haben zu geringen Verlusten bei den Junghasen geführt. Bei den melde- und anzeigepflichtigen Tierseuchen beim Feldhasen und Wildkaninchen wurde den letzten Jahren kaum etwas verzeichnet. Der letzten Einzelfall von Tularämie, auch als Hasenpest bekannt, war beispielsweise 2014. Das zeitige Frühjahr mit milden Temperaturen und einem raschen Blattaustrieb sorgt zudem für eine ideale Nahrungsgrundlage und eine gute Ausgangssituation für den Hasennachwuchs.

Wissenswertes zu Meister Lampe

Drei bis vier Millionen Feldhasen (Lepus europaeus) hoppeln insgesamt über die Felder und Wiesen in Deutschland, durchschnittlich elf Feldhasen pro km². Die meisten leben im Nordwestdeutschen Tiefland gezählt (18 pro km²). 14 pro km² waren es im Südwestdeutschen Mittelgebirge und 10 pro km² im Westdeutschen Mittelgebirge. Im Alpenvorland leben nur 8 pro km² erfasst, im Nordostdeutschen Tiefland und Ostdeutschen Mittelgebirge sind es je 5 pro km². Hasenland Nummer Eins ist Nordrhein-Westfalen mit 17 Hasen pro m², in Mecklenburg-Vorpommern sind es 5 pro km², in Sachsen sind nur 3 pro km² unterwegs.
Der Feldhase wird bis 0,8 m lang und zwischen 2,5 und 7 kg schwer, wobei die Weibchen größer sind. Die Tiere sind dämmerungs- und nachtaktiv und bewegen sich in einem Revier von etwa 50 ha (0,5 km²). Ein Feldhase springt bis 2 m hoch und im Schnitt 2,7 m weit. Er erreicht eine Spitzengeschwindigkeit von 70 km/h. Der Feldhase ist ein guter Schwimmer.
Die Paarungszeit (Rammeln) liegt beim Hasen von Januar bis Juni. Nach der Paarungszeit im Januar und Februar kommen Ende März/Anfang April die ersten jungen Hasen zur Welt. Die Häsinnen bringen bis zu drei Mal im Jahr 2 bis 5 Junge zur Welt (wobei aber nur etwa jedes fünfte der Jungtiere überleben). Junge Feldhasen sind Nestflüchter, das heißt sie leben allein, aber nicht von der Mutter verlassen. Ein- bis zweimal pro Tag sucht die Häsin ihre Jungtiere zum Säugen auf. Übrigens hat das Verhalten der jungen Hasen in freier Flur sie zum Vorbild fürs Eierverstecken gemacht: Die jungen Feldhasen verharren still in einer Mulde („Sasse“), bis sie bei Gefahr in letzter Minute davonhoppeln. Die Stelle, auf der die Hasen gelegen haben, wird als Platz der Eierablage – als „Osternest“ – interpretiert.

Artikelnummer: cci51692

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