Dienstag ist Normentag. Heute geht es um die Ankündigung der Bundesregierung, sich gemeinsam mit Ländern und Kommunen für die Institutionalisierung von Kosten-Nutzen-Analysen und Kostenfolgenabschätzungen in Normierungsprozessen einzusetzen und dabei auch Wirtschaftlichkeitsaspekte von Normungsprozessen (stärker) zu beachten.
(Abb.© Djama/Fotolia.com) Basis zu dieser Ankündigung ist die Anfrage „Offensichtliche Überregulierung im Bauwesen durch DIN-Normen“ der FDP-Fraktion im Bundestag. Die Anfrage enthält 14 Fragen zur Normung (Zusammensetzung des Normenausschusses Bau im DIN bis zur Finanzierung von DIN und Beuth Verlag mit Umsätzen und Gewinnen). Im Mittelpunkt steht die Tätigkeit einer Arbeitsgruppe „Standards im Bauwesen“, und nach Frage 4 „Inwieweit wurden bereits Empfehlungen der Arbeitsgruppe an den DIN umgesetzt?“ kommt mit der Antwort auf Frage 5 eine entscheidende Aussage des Bundestags. Mitglieder von cci Wissensportal lesen weiter auf Seite 2.
Artikelnummer: cci69560
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Neben den hilfreichen Hinweisen von Anton Tienes und Volker Jochems hier noch ein Hinweis zur Sache:
Auch in vielen Landesgewerbeanstalten kann man Normen und Patente einsehen. In meiner Zeit bei DIN Präsidium haben wir dafür gesorgt, dass die Verbände des Mittelstands und Handwerks ebenso wie die Großunternehmen mit eigenen Normen-Abteilungen vergünstigt die Normen beziehen können. Zum Thema „Flut“ nur kurz: es werden auch Normen zurückgezogen.
@ Anton Tienes: Keine Lösung, aber zwei kleine Hinweise:
Mit Zusammenfassungen aller relevanten Normen der Lüftung- Klima-Kältetechnik hilft cci Wissensportal ein wenig, den Überblick zu bewahren, welche Normen für die eigene Arbeit relevant sind.
Wer eine Unibibliothek in erreichbarer Nähe hat, bekommt als Gastnutzer in der Regel kostenlos Zugang zu allen Normen (elektronisch oder physisch).
Es wird Zeit, dass dem Regulierungswahnsinn endlich Einhalt geboten wird. Gutachter werden in rechtlichen Auseinandersetzungen zunehmend überflüssig, da die Normenflut nicht mehr beherrschbar ist. Rechtssicherheit gibt es nur noch mit 3 Anwälten an der Seite oder sie wird zur reinen Glücksache. Typisch darüber hinaus, dass wieder Deutschland der Vorreiter ist. Nicht einmal die Fachgremien und Verbände blicken durch, bei EU Recht auch deshalb, weil nicht einmal die Übersetzung der FAQs, Lots, blau-grün-Gelbdrucke funktioniert. Kleine und Mittelständige Unternehmen geraten zunehmend in die Schusslinie der Weltverbesserer, übrig bleiben mal wieder de „Großen“. Klar ist, dass die regulierenden, politischen Instanzen am Ende des Tages genau die sind, die sich vermeintlich gegen die Vormachtstellung der Konzerne einsetzen und anschließend die Verlierer dieses Systems werbewirksam mit dem filzigen Sozialhandschuh streichelt, pfui! DENKEN WIR NEU!
Die Normungsflut verursacht auch bei den Fachplanern und den Fachfirmen erhebliche Kosten. Die Normen müssen für viel Geld gekauft werden und mit viel Aufwand an Zeit und Fortbildung gelesen und verstanden werden. Es sollte endlich ein Pool geschaffen werden, in dem man detaillierten Einblick in die Normen hat und diese bei Bedarf dann auch kostengünstig runterladen kann.