Im Garten des Ludwigsburger Barockschlosses befindet sich ein Eiskeller aus dem frühen 18. Jh. Darauf weist der Verein Historische Kälte- und Klimatechnik (HKK) hin.
Für Besucher ist zurzeit nur der obere Teil des Eiskellers mit dem Einfüllschacht für das Eis zugänglich. (Abb. Verein Historische Kälte- und Klimatechnik) Der Ludwigsburger Schlosseiskeller ist ein Gewölbe auf kreisrundem Grundriss. (Abb. Blühendes Barock Gartenschau Ludwigsburg GmbH) Ein Eiskeller ist ein unterirdisches Bauwerk, das zur Lagerung von Natureis diente, das übers Jahr zur Kühlung von Speisen und Getränken sowie für Herstellungsprozesse benutzt wurde. Mit der Einführung von Kältemaschinen Ende des 19. Jahrhunderts begann die Umstellung der Kühlung. Kleinere Eiskeller wurden aber weiterhin bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts errichtet. Bis Anfang des 18. Jahrhunderts beschränkte sich die Nutzung der Eiskeller auf die wohlhabende Bevölkerung. Eiskeller aus dieser Zeit standen daher überwiegend in der Nähe von Gutshäusern oder Schlössern, so auch der größte erhaltene Eiskeller einer Schlossanlage in Süddeutschland im Garten des Ludwigsburger Barockschlosses, das zwischen 1704 und 1733 errichtet wurde. Der Ludwigsburger Schlosseiskeller liegt in einem Steilhang (Schutz vor Sonneneinstrahlung von der Südseite) und ist ein Gewölbe auf kreisrundem Grundriss, 9,6 m hoch und 4,2 m breit. Dicke Natursteinmauern und eine Erdabdeckung sorgten für natürliche Kühle. Im Winter schnitt man aus Teichen das gefrorene Wasser mit Sägen heraus. Durch einen Schacht oben im Gewölbe gelangte das Eis in den Keller, wo Platz für über 100 m³ war. Vom Eistälchen aus führte eine Wendeltreppe zu einem erhöhten Zugang, von dem aus man das Eis entnahm. Im Sommer schützte eine zusätzliche Strohhaube den Eiskeller. Für Besucher ist zurzeit nur der obere Teil des Eiskellers mit dem Einfüllschacht für das Eis zugänglich.
Der HKK informiert über den Eiskeller in seinem Monatsbericht Juli/August.
Artikelnummer: cci61824
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