Biozide auf der Fassade

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Gedämmte Hausfassaden setzen Gifte frei, die Mensch und Umwelt schaden können. Das NDR-Fernsehen berichtete am 16. November in der Sendung „45 Min – Die Wärmedämmerung“.

(Abb. © Tiberius Gracchus/Fotolia.com) Biozidhaltige Putze und Farben auf den Gebäudefassaden sollen Algen und Schimmelpilze verhindern. Schweizer Studien zeigen allerdings, dass die Gifte vor allem in kleinen Gewässern bedenkliche Konzentrationen erreichen. Darunter sind Nervengifte wie Terbutryn, dessen Einsatz in der Landwirtschaft seit 2002 verboten ist. Das Bundesinstitut für Risikoforschung (BfR) hat bisher allerdings noch keine biozidhaltigen Fassadenschutzmittel auf Risiken überprüft. Für alle Biozide, die vor dem 14. Mai 2000 auf dem Markt waren, gilt eine großzügige Übergangsregelung bis 2024: Sie sind „zulassungsfrei verkehrsfähig“, bis die Prüfung der Wirkstoffe abgeschlossen ist. In der Zwischenzeit dürfen die Hersteller ihre Biozidprodukte ohne behördliche Prüfung weiter verkaufen. Für eine Abschätzung des Umweltrisikos braucht es zudem Umweltdaten, aber ein Programm zur gezielten Messung von Bioziden in der Umwelt und damit auch in Oberflächengewässern und im Grundwasser gibt es bisher in Deutschland nicht. Über die eingesetzten Mengen an Bioziden in Fassadenschutzmitteln und Putzen in Deutschland gibt es zudem keine offiziellen Informationen.

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Artikelnummer: cci35408

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