BIV-Mitgliederversammlung: Präsidium bleibt, Branchennachwuchs fehlt

Die Mitglieder des Bundesinnungsverbands des Deutschen Kälteanlagenbauerhandwerks (BIV) haben dem bestehenden Präsidium das Vertrauen für eine weitere Amtsperiode ausgesprochen. Auf der Mitgliederversammlung am 17. März in Moers, Nordrhein-Westfalen, beschäftigte sich der BIV auch mit dem drängenden Thema Nachwuchsmangel.

Rechtsberater Thomas Heuser sammelte die Stimmzettel ein. Neben der Bestätigung des Präsidiums wurde nach dem Bericht des Rechnungsprüfers und dem Geschäftsbericht auch über die Entlastung des Vorstands und der Geschäftsführung abgestimmt. Zudem genehmigten die Mitglieder den Haushaltsplan für 2016. (Abb. cci Dialog GmbH)
Heribert Baumeister (Innung NRW) wurde als Bundesinnungsmeister für weitere drei Jahre bestätigt, ebenso seine beiden Stellvertreter Wilfried Otto (Innung Sachsen) und Frank Heuberger (Innung Bayern).

Bei der Versammlung klang an, dass viele Betriebe und Innungen stark unter Nachwuchsmangel leiden. Wie einige Mitglieder berichteten, würden vor allem den Inhabern kleinerer Geschäfte die bürokratischen Formalitäten über den Kopf wachsen. Besonders Inhaber ohne Nachfolger spielten deshalb oft mit dem Gedanken, verfrüht in den Ruhestand zu gehen. Auch das Nachwuchsproblem durch zu wenige oder zu schlecht abschneidende Lehrlinge sei drängend, hieß es. Dabei thematisierten die Innungsvertreter vor allem die – ihrer Erfahrung nach – immer schlechter werdende schulische Vorbildung, was zu Problemen in Berufsschule und Praxis führe. Vor allem, weil der Beruf inzwischen hochtechnisiert sei, wie Bundesinnungsmeister Heribert Baumeister immer wieder betonte.

Dies sei unter anderem auch der Grund, warum man sich bislang noch nicht an das Thema Flüchtlinge als Lehrlinge und Mitarbeiter heran gewagt habe. Die Sprachbarriere sowie vermutete mangelnde Vorkenntnisse seien laut Baumeister in der technisch komplexen Kältebranche eine echte Hemmschwelle.

Im Kontrast hierzu stehe wiederum die Entwicklung im Meister-Bereich. Immer mehr junge Mitarbeiter erhielten schon mit Anfang 20 und trotz geringer Berufserfahrung ihren Meisterbrief – wofür anschließend schlichtweg die Planstellen fehlten.

Eine emotionale Diskussion löste die Zusammenarbeit mit dem Verband Deutscher Kälte-Klima-Fachbetriebe (VDKF) aus. Die Thematik sorgt bereits seit Jahren für ein eher angespanntes Verhältnis der beiden Verbände, die doch den gleichen Berufsstand vertreten. Bislang konnten die Präsidiumsvertreter hier nicht von Fortschritten berichten, auch wenn die engere Verzahnung in Wirtschaft, Finanzen oder Ausbildung offiziell von beiden Seiten und vor allem aus den Reihen der Mitglieder gewünscht wird.

In cci Zeitung Ausgabe 05/2016 (erscheint am 29. April) werden wir ausführlich über die Mitgliederversammlung berichten.

Artikelnummer: cci43264

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