Technologien zur Erdwärmenutzung werden aktuell durch negative Rahmenbedingungen sowie überhöhte Steuern und Abgaben gebremst, so der Bundesverband Geothermie.
Preiszusammensetzung verschiedener Energieträger (Abb. Bundesverband Geothermie; Datenquelle: Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft, Verivox, Mineralölwirtschaftverband)
Bei den Absatzzahlen von geothermischen Wärmepumpen ist ein Aufwärtstrend zu erkennen. 2017 wurden laut Bundesverband Wärmepumpe mit 23.000 Geräten 11 % mehr verkauft als 2016. Nach wie vor sind jedoch rund 85 % der verkauften Wärmeerzeuger fossile Öl- und Gasheizungen. „Mit Blick auf die Klimaschutzziele muss der Anteil regenerativer Energien, der derzeit bei 14,7 % liegt, noch deutlich gesteigert werden. Ziel ist eine Verstetigung von eingesetzten Wärmepumpen“, so Dr. Erwin Knapek, Präsident des Bundesverbands Geothermie (BVG).
In einem Positionspapier schlägt der Bundesverband Geothermie Maßnahmen vor, um das Potenzial der Erdwärme zu heben. Wichtig sei eine gerechte Besteuerung von Energieträgern. Eine Verringerung der Treibhausgasemissionen sei nur durch eine an den CO2-Emissionen orientierte Belastung von Energieträgern möglich. Klimaschäden von fossilen Energien oder Klimaentlastungen durch regenerative Energien müssten sich im Endkundenpreis niederschlagen. Daher sollten die Steuern und Abgaben künftig an der Klimaschutzwirkung der unterschiedlichen Technologien orientiert werden.
Paradox sei die Belastung des Wärmepumpenstroms. Insgesamt wird der Preis für den Strom für Erdwärmeheizungen durch Steuern und Abgaben verdoppelt. Bei Sondertarifen liegt der Anteil der Belastung sogar bei bis 70 %; zum Vergleich: Öl und Gas werden nur zu 20 bis 30 % belastet. Der Bundesverband Geothermie fordert, diesen Wettbewerbsnachteil durch Streichung der EEG-Umlage und der Stromsteuer für geothermische Wärmepumpen auszugleichen.
Dr. Erwin Knapek, Präsident des Bundesverbands Geothermie (Abb. BVG) „Um das Potenzial der Geothermie vollkommen zu nutzen, sind Korrekturen nötig. Der Ausbau von Geothermie-Projekten kann durch MAP-Ausfallbürgschaften, Direktzuschüsse sowie durch eine verbesserte KfW-Förderung gestärkt werden. Dann kann auch die Wärmewende deutlich beschleunigt werden“, so Knapek.
Das BVG-Positionspapier finden Sie hier.
Artikelnummer: cci60094
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