Zum Thema „Was kostet CO2-Einsparung im Gebäudebereich?“ fand am 6. Juni der 3. Energy-Talk der TGA-Verbände BTGA, FGK und RLT-Verband in Berlin statt. Benjamin Meißner, Hauptstadtkorrespondent von cci Zeitung und cci Branchenticker, war vor Ort.
Engagierte Diskussion auf dem Podium (von links): Alexander Throm (MdB), Dipl.-Ing. Hermann Sperber (BTGA), Frank Ernst (RLT-Herstellerverband), Prof. Dr.-Ing. Christoph Kaup (FGK), Dr. Julia Verlinden (MdB), Ralph Lenkert (MdB) und Prof. Dr.-Ing. Martin Neumann (MdB). Moderiert wurde der ENERGY-TALK von Günther Mertz, dem Geschäftsführer der drei Verbände (ganz links im Bild). (Abb. © cci Dialog GmbH)
In der Landesvertretung Baden-Württemberg diskutierten Verbändevertreter und Abgeordnete des Deutschen Bundestags über wirksame Maßnahmen zur CO2-Emissionsminderung im Gebäudebereich. Eines der großen Themen war das Gebäudeenergiegesetz (GEG), das aktuell in die Verbandsabstimmung geleitet worden ist. Dr. Julia Verlinden (Bündnis 90/Die Grünen) will allen Planenden mehr Sicherheit für die Zukunft bieten und bemängelte, dass der aktuelle Entwurf des GEG diese Sicherheit nicht gebe. Dipl.-Ing. Hermann Sperber, Präsident des BTGA, widersprach der inhaltlichen Kritik am GEG nicht, bat jedoch alle Beteiligten darum, selbst eine „noch zu verbessernde“ Fassung des Gesetzes nicht wieder aus politischem Kalkül zu verhindern, sondern lieber nachzubessern. Auch das würde für die Betroffenen Sicherheiten schaffen.
Einig waren sich die Anwesenden darin, dass im Vorfeld mehr Wert auf Synergien (Stichwort: Sektorenkopplung) und die Nutzung integraler Systeme gesetzt werden müsse. Prof. Christoph Kaup, 1. Vorsitzender des FGK, hielt dagegen, dass es derzeit an gesetzlichen Grundlagen für die Sektorkopplung fehle, weshalb sie in der Praxis noch zu wenig zu finden sei. Auch fehlten Anrechnungsmodelle für vorhandene natürliche Energiequellen (zum Beispiel Umgebungsluft für nächtliche Kühlung), was das Bestreben zur CO2-Emissionsminderung weiter ad absurdum führe.
Alexander Throm (CDU) gab zu Protokoll: „Wir treten für eine absolute Technologieoffenheit ein. Das ist ja quasi schon das Mantra in der Koalition.“ Sperber warnte jedoch davor, fossile Technik einfach nur durch modernere fossile Technik zu ersetzen. Das sei zu kurzfristig gedacht.
Die Originalpresseerklärung der Verbände finden Interessierte auf der BTGA-Website.
Artikelnummer: cci70537
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