Trends 2020 für das Gebäudemanagement

Die Energiewende trifft 2020 insbesondere Gebäudemanager und Projektentwickler: Stefan Rohrmoser, Geschäftsführer Vertrieb beim Anbieter von Energiemanagementlösungen Eaton, stellt drei Trends für 2020 vor.

(Abb. © Андрей Яланский/stock.adobe.com) – E-Autos
Immobilien müssen für die E-Mobilität gerüstet werden. Laut ADAC ist 2020 das Schlüsseljahr für E-Autos. Für Projektentwicklung und Gebäudemanager gilt es, sich darauf einzustellen, dass bald nicht mehr nur der eine „E-Auto-Exot“ in der Tiefgarage stehen wird. Ganzheitliche Energiemanagementkonzepte sind gefragt, die Energiebedarf- und -flüsse in Gebäuden antizipieren. Hier werden Ladetechniken eine Rolle spielen, die die Ladelast intelligent verteilen können – keiner will, dass im Wohnzimmer das Licht ausgeht, weil alle Autos nach Feierabend an die Steckdosen gehängt werden. Nach einer ADAC-Umfrage von Juni 2019 haben erst 4 % der größeren Wohnanlagen einen Ladeplatz für E-Autos. Neben den Kosten spielt hier eine rechtliche Hürde eine Rolle: Der Einspruch eines Mieteigentümers kann E-Pläne heute noch zunichtemachen.

– Gebäude als Energiezentren
Das Management von Energieflüssen in Gebäuden gestaltet sich im Zug der Energiewende immer komplexer. Gebäude stellen nicht mehr länger passive Objekte dar, sondern können selbst Energie generieren. Damit wird auch das traditionelle Modell in Frage gestellt, bei dem Gebäudebetreiber Energieversorgern Energiekosten bezahlen. Vielmehr werden Eigentümer durch regenerativ Energien selbst zu Stromerzeugern (vom „Consumer“ zum „Prosumer“). Dieser Prozess wird durch die Dynamiken am Markt und sich ändernde Richtlinien vorangetrieben. 2020 sollen die EU-Mitgliedstaaten die überarbeitete EU-Richtlinie über die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden übernehmen. Weitere Einflussfaktoren sind die zunehmende gesellschaftliche Akzeptanz regenerativer Energien, die Verbreitung der E-Mobilität und die dezentrale Einbindung von Energiespeichern zur Stabilisierung und Flexibilisierung der Netze. Energiespeicher können einen Beitrag zur Unabhängigkeit – der Optimierung des Eigenverbrauchs – liefern.

– Mehr Technik, bessere Prävention
Je mehr Technik in die Gebäude Einzug hält, desto besser müssen Gebäudeverantwortliche auf die Sicherheit achten. Zum Beispiel werden über ein Viertel aller Brände von elektrischen Geräten ausgelöst. Gebäudeverkleidung und Sprinkler stellen Sicherheitsthemen dar, ersetzen allerdings keine Prävention sowie elektrische Sicherheitsvorkehrungen. Feuerpräventionstechniken wie Fehlerlichtbogenschutzeinrichtungen, Fehlerstromschutzschalter oder Brandschutzschalter spielen hier eine Rolle.

Artikelnummer: cci73429

Ein Kommentar zu “Trends 2020 für das Gebäudemanagement

  1. Gebäude als Energiezentren?
    Gerade lasen wir in cci, wie kompliziert Mieterstrom durch die Gesetzgebung gemacht wird und wieviele Risiken die Lebensdauerkalkulation negativ werden lassen können. Das wird so bleiben. Die Politik kann schlicht keine Trends erzeugen, die Umsatzeinbrüche bei den Marktteilehmern Energieerzeugung- und Verteilung hervorrufen.
    Und im Gegensatz zu z.B. Vattenfall, können Inländische Investoren keine Entschädigungsansprüche gegen den Steuerzahler beim NewYorker Privat Tribunal abrufen, wenn veränderte Gesetzgebung die Kalkulation kippt.

Schreibe einen Kommentar

E-Paper