Fach- und Hochschulen müssen Fachplaner praxis- und marktbezogener ausbilden +++ Initiative plädiert für neue Module und Konzepte bei TGA-Studiengängen
(Abb. Netzwerk Planer TGA) In einem neu gegründeten Netzwerk Planer Technische Gebäude-Ausrüstung (TGA), Bruchköbel, wollen hessische Planungsbüros der TGA-Branche dem zunehmenden Fachkräftemangel entgegenwirken. Zugleich wollen sie der Ausbildung von Fachplanern der Technischen Gebäudeausrüstung an den Fach- und Hochschulen neue, praxis- und marktbezogene Impulse geben.
„Wir wollen nicht länger den Mangel an jungen, gut ausgebildeten Fachkräften nur konstatieren und zusehen, wie Personaldienstleister Fachkräfte aus den Büros abwerben und in der Branche Ingenieure umverteilen“, begründet Dipl.-Ing. Andreas Klöffel, Vorsitzender des Netzwerks Planer TGA, die Initiative von sechs Planungsbüros in Hessen.
Das Netzwerk will zeigen, dass die TGA-Branche innovativ und die Unternehmen perspektivreiche und lukrative Arbeitgeber für ingenieurtechnischen Nachwuchs sind. Weitere Branchenunternehmen werden aufgerufen, sich in der Initiative zu engagieren und dem Netzwerk beizutreten.
„Der Fachkräftemangel in unserer Branche resultiert weniger aus den geburtenschwachen Jahrgängen. Aus unserer Sicht haben die Fach- und Hochschulen in den letzten Jahren zu stark auf Trendstudiengänge im Bereich Green Energy gesetzt. Dabei haben sie die Anforderungen des Markts aus den Augen verloren“, urteilt Klöffel.
Die Absolventen der Fach- und Hochschulen erfüllen in der Regel immer weniger die Anforderungen, die in den Planungsbüros auf sie warten.
„Die Ingenieurbüros müssen frühzeitig die Entscheidungsgrundlagen für den Einsatz von Gebäudetechnik schaffen und die Bauherren kompetent beraten. Dies ist aber nur möglich, wenn unsere Ingenieure über ein umfassendes Wissen im Bereich der Gebäudetechnik verfügen. Hier bestehen große Ausbildungsdefizite. Diese erschweren nicht nur uns, sondern auch ausführenden Unternehmen, Projektentwicklern, Projektsteuerern, der Industrie, großen Bestandshaltern und Dienstleistern im Bereich Facility Management die Fachkräftegewinnung“, so Klöffel.
Das Netzwerk Planer TGA bietet den Fach- und Hochschulen aus diesen Gründen an, ihre Studiengänge und Lehrinhalte basierend auf dem Praxiswissen und den aktuellen wie künftigen Anforderungsprofilen des Markts zu überprüfen, neu auszurichten und Ausbildungsmodule neu zu konzipieren. Mit der Technischen Hochschule Mittelhessen gibt es dazu bereits erste Gespräche. Vorstellbar sei zum Beispiel, die Bachelorausbildung im Kern auf die Technische Gebäudeausrüstung zu konzentrieren. In einem Masterstudiengang könnten nachfolgend Spezialisierungsrichtungen angeboten werden.
Die Ansprechpartner und Planungsunternehmen des Planer-Netzwerks finden sich hier.
Artikelnummer: cci43443
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