- Solarstrom: Noch keine Wirtschaftlichkeit von Batteriespeichern
- Direktlink zum Speichermonitoringbericht
Strom aus einer Dachphotovoltaikanlage kostet die Eigentümer derzeit nur rund ein Drittel dessen, was sie beim Energieversorger zahlen müssen. Batteriespeicher sind derzeit allerdings meist noch nicht wirtschaftlich. Darauf weist eine Studie der RWTH Aachen hin.
(Abb. © bluedesign/stock.adobe.com) 2017 sind die Durchschnittskosten der Speichersysteme inklusive Installation von 1.550 €/kWh Speicherinhalt auf rund 1.300 €/kWh gesunken, und es gibt bereits qualitativ hochwertige Systeme für 1.100 €/kWh. Die Wirtschaftlichkeitsgrenze liegt allerdings bei 800 €/kWh – falls die Lebensdauer der Speicher 20 Jahre beträgt. Bei geringerer Lebensdauer verschlechtert sich die Wirtschaftlichkeitsgrenze. Verbraucher sollten sich die Lebensdauer daher garantieren lassen.
Insgesamt gibt es in Deutschland rund 1,6 Millionen Photovoltaikanlagen. Ende 2017 waren 85.000 Speicher installiert – doppelt so viel wie noch Anfang 2016. Rund ein Drittel wurde von der KfW bezuschusst. Allein 2017 kamen fast 32.000 Speicher neu hinzu. Etwa jede zweite neue Photovoltaikanlage wird inzwischen mit einem (unrentablen) Speicher installiert.
Nach 2021 werden die ersten Solaranlagen aus der EEG-Vergütung fallen. Da ihre hohe Einspeisevergütung von 2001 ab diesem Zeitpunkt wegfällt und die dann abgeschriebenen Anlagen nur noch Betriebs-, Wartungs- und Reparaturkosten von 2 bis 4 Ct/kWh aufweisen, bieten sich, je nach Preisentwicklung der Speicher, Speicherung und Eigenverbrauch an. Ohne Speicher lässt sich selten mehr als 30 % des selbst ezeugten Solarstroms selbst nutzen. Mit einer Batterie kommen die Eigentümer auf 50 bis 60 %.
Bei gut ausgelegten Systemen kann der Speicher 200 bis 250 Mal im Jahr vollständig geladen und entladen werden, so die Studie. Bei einer Lebensdauer von zwanzig Jahren werden damit 650 Euro Stromkosten pro gespeicherter kWh gespart. Zieht man die Verluste im Speicher ab, reduziert sich der Wert um 10 bis 25 %. Rechnet man eine Strompreissteigerung von 2 % pro Jahr mit ein, kommt man auf rund 800 €. Abhängig von der vom Hersteller garantierten Lebensdauer sind nur Speicher mit Kosten unterhalb dieser Grenze folglich wirtschaftlich.
Der Speichermonitoringbericht der RWTH Aachen ist abrufbar unter www.speichermonitoring.de. Wir haben uns durchgeklickt. Mitglieder finden den Direktlink zum Speichermonitoringbericht auf Seite 2.
Artikelnummer: cci61797
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