Wie verfährt Ihr Unternehmen zu Weihnachten bzw. zum Jahreswechsel? Beglücken Sie Ihre Kunden mit kleinen Präsenten oder spenden Sie das Geschenke-Budget für eine gute Sache? Die Redaktion bat die Leser von cci Branchenticker, sich an einer Kurz-Umfrage zu beteiligen. Hier nun das Umfrageergebnis.
(Abb. © Torbz/Fotolia.com) 220 Leser von cci Branchenticker interessierten sich für die Kurz-Umfrage. 59 antworteten. Das Ergebnis ist recht ausgeglichen:
– 26 Unternehmen setzen auf Spenden
– 28 setzen auf Geschenke
– 1 auf beides
4 wählten „weder noch“.
Die Begründungen polarisieren allerdings:
„Spende ist zeitgemäß“ und „Spende kommt intern (Mitarbeiter) wie extern (Kunden) sehr gut an“ einerseits und andererseits: „Mit leeren Händen an Weihnachten vor der Türe zu stehen, ist unhöflich. Kleine Geschenke erhalten nicht nur die Freundschaft. Die Kunden, bei denen Spenden erwünscht sind, gehen gegen 0 %.“
Wenn man in Google nach „Spenden Geschenke“ sucht, erhält man den sehr starken Eindruck, dass Spenden die politisch korrekte Art ist, sein Geld anzulegen.
Ob dies auch ökonomisch sinnvoll ist, ist dagegen eine Frage, die nicht ohne Weiteres Antwort findet. Ein Leser verweist auf Alexander Schell, Geschäftsführer und Leiter des Europäischen Instituts für angewandtes Kundenmanagement und als solcher Fachmann für das Kundenbeziehungsmanagement. Er ist einer der wenigen, der eine Studie zum Thema durchgeführt hat. Sein Ergebnis: „Spenden bringt wenig, weil der direkte Kontakt zum Kunden damit wegfällt“. Dieser Meinung ist beispielsweise auch Swegon:
„Geschenke geben uns die Möglichkeit, diese persönlich zu übergeben und sich beim Empfänger zu bedanken. Diese Geste der persönlichen Wertschätzung steht für uns im Vordergrund. Deshalb haben unsere Geschenke auch eher einen geringen Wert. Insgesamt haben wir das Gefühl, dass die Werte der Geschenke in der Branche zurückgehen. Spenden haben zu oft den faden Beigeschmack einer „Ausrede“. Es steht doch immer die Frage im Raum, wie viel wurde gespendet und wie viele Briefe mit Bekundungen gibt es dazu? Stimmt die Relation? Insofern machen wir das ohne Publicity, nicht für Marketing, sondern nur für den Zweck“, schrieb uns Wolfgang Mayrhofer, bei Swegon verantwortlich für den Bereich Komfortklima (Raumklimasysteme).
Im öffentlichen Bereich ist die Tendenz, zu Weihnachten kleine Geschenke zu verteilen, allerdings rückläufig. Vor allem öffentliche Kunden dürfen keine Präsente mehr annehmen (oft nicht einmal mehr einen Kugelschreiber). Etwas lockerer geht dagegen es in der Politik zu. Abgeordnete des bayerischen Landtags beispielsweise müssen persönliche Zuwendungen im Zusammenhang mit der politischen Tätigkeit dem Landtagspräsidenten anzeigen – allerdings „nur“, wenn diese einen Wert von über 150 € haben.
Empfehlung
Wenn Sie es schaffen, Ihren Kunden gegenüber ihre „persönliche Wertschätzung“ auszudrücken, dann können Sie auch gerne spenden. Ansonsten sollten Sie vielleicht eher zu kleinen Geschenken greifen.
Artikelnummer: cci35503
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