Das FCKW-Verbot sollte die Ozonschicht schützen. Doch chinesische Firmen halten sich sich nicht ans Verbot.
(Abb. © schwabenblitz/adobe.com) Seit 2012 stellten Fachleute fest, dass FCKW langsamer aus der Atmosphäre verschwindet, als sich durch Altlasten erklären lässt. Die Ursache für den rätselhaften Überschuss an FCKW in der Atmosphäre, über den cci Branchenticker am 22. Mai berichtete /1/, ist jetzt wohl gefunden. Nach Recherchen unter anderem der New York Times führt die Spur in die chinesische Industriestadt Xingfuin in der Provinz Shandong am Gelben Meer, 500 km südlich von Beijing. Dort nutzen kleine Industriebetriebe das durch das Montreal-Protokoll bereits 1989 verbotene R11 offenbar seit Jahren illegal als Treibmittel, um Kunststoffe aufzuschäumen und so weiche und harte Schäume aus Polyurethan herzustellen. Lasche Kontrollen durch den Staat und auch der Umstand, dass die Stoffe günstig sind, haben den Markt aufblühen lassen. Die illegalen Fabriken würden an abgelegenen Orten errichtet, seien nicht registriert und würden woanders neu entstehen, sobald die Behörden sie schließen, schreibt die New York Times (hier). Die illegale Produktion und Verwendung sei vermutlich weit verbreitet: Allein in Xingfu gibt es 1.700 Unternehmen, die Schäume herstellen oder verarbeiten. Laut der US-amerikanischen Umweltbehörde Environmental Investigation Agency (EIA) nutzen derzeit acht Firmen in vier Provinzen R11 für die Produktion von Plastikschäumen.
/1/ cci Branchenticker berichtete unter Artikelnummer cci61079
Artikelnummer: cci61538
Jede Art der Vervielfältigung, Verbreitung, öffentlichen Zugänglichmachung oder Bearbeitung, auch auszugsweise, ist nur mit gesonderter Genehmigung der cci Dialog GmbH gestattet.