Vernichtet die Digitalisierung Arbeitsplätze?

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Im Rahmen ihrer Tagung Industrie 4.0 in Düsseldorf präsentierte die VDI/VDE-Gesellschaft für Mess- und Automatisierungstechnik (GMA) die Ergebnisse einer Studie des Instituts für Innovation und Technik (iit) zu den Auswirkungen der Digitalisierung auf den Arbeitsmarkt.

Anteil der Tätigkeiten, die schon heute potenziell von Computern erledigt werden könnten, in % (Abb. IAB. Quelle: IAB, Berufenet 2013)
Die Studie bestätige, „dass die Umfänge der digitalen Tätigkeiten in den einzelnen Berufsgruppen bislang noch keine Auswirkungen auf die Entwicklung der Beschäftigung gehabt haben“, so Dr.-Ing. Dagmar Dirzus, Geschäftsführerin der GMA. „Das ‚Schreckgespenst‘ der Digitalisierung als Auslöser von massiven Arbeitsplatzverlusten ist also ’noch‘ nicht erkennbar. Das Wort ’noch‘ impliziert allerdings dringenden Handlungsbedarf.“

Fest stehe, dass sich der Bedarf an menschlicher Arbeit verändern werde. Wegfallen werden Arbeitsprofile mit sich regelmäßig wiederholenden Handgriffen oder geringen Interaktionsschritten, die wenig Kreativität, Empathie oder interdisziplinäre Interaktion erfordern. Ob Menschen künftig durch Roboter und Computer ersetzt werden, sei dabei nur eine von vielen Fragen. Handlungsbedarf gebe es auch bei der Arbeitsorganisation in den Unternehmen sowie bei der notwendigen Neuausrichtungen der Unternehmen am Markt, die eine „digitale Transformation“ einschließen.

Dirzus: „Die mit der Digitalen Transformation einhergehenden technologischen Innovationen lassen einerseits neue Produktionstechnologien und -organisationen zu, andererseits schaffen sie Freiräume für die Nutzung menschlicher Kreativität. Wir müssen uns diese Freiräume jedoch mit den richtigen Entscheidungen in Bezug auf die Wertschöpfungsprozesse, die soziotechnischen Systeme, die Arbeitsorganisation und die Managementsysteme erst noch erarbeiten.“ Die Beschäftigten müssten auf neue Aufgaben vorbereitet werden, die sich aufgrund des technischen Fortschritts ergeben.

Ingenieure müssten in ihrem Alltag zahlreiche repetitive Routineaufgaben durchführen, die außerdem noch – bedingt durch die zunehmende Komplexität der Daten – fehleranfällig seien. Eine Lösung dafür biete ein ‚durchgängiges Engineering‘, das Informationen zwischen den Engineering-Werkzeugen automatisiert und verlustfrei austauscht und neue Freiräume für kreative Prozesse ermögliche. „Wir haben mit dem durchgängigen Engineering einen Hebel, wie wir die Digitalisierung nutzen können“, so Dr. Ulrich Löwen, Senior Principal Key Expert Engineer bei Siemens Corporate Technology und Mitglied im GMA-Fachausschuss „Durchgängiges Engineering“.

Im Dezember 2015 hat das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) eine Studie zu den Folgen der Digitalisierung für die Arbeitswelt veröffentlicht. Laut Studie haben Helfer- und Fachkraftberufe ein „Substituierbarkeitspotenzial“ von rund 45 % (auf deutsch: sind davon bedroht, durch Computer ersetzt zu werden). Durchschnittlich seien aber nur etwa 15 % der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Deutschland mit einem sehr hohen „Substituierbarkeitspotenzial“ konfrontiert.

Wir haben uns für Sie durchgeklickt. Mitglieder finden den Direktlink zur Studie auf Seite 2. Ebenso finden Sie auf Seite 2 den Link zum Statusreport „Durchgängiges Engineering in Industrie 4.0-Wertschöpfungsketten“ der GMA.

Artikelnummer: cci39898

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