7. Dresdner Kolloquium der Kältetechnik

Am 22. April fand das 7. Dresdner Kolloquium der Kältetechnik, organisiert durch das Institut für Luft- und Kältetechnik (ILK) und unterstützt durch das BMWi/Projektträger Jülich (PTJ) in Dresden statt.

(Abb. ILK Dresden) Die mit 80 Teilnehmern nach Einschätzung des ILK gut besuchte Veranstaltung stand ganz im Zeichen der Umsetzung der neuen „F-Gase-Verordnung“. Einige Vorträge beleuchteten unterschiedliche Strategien und Forschungsergebnisse zum Ausstieg aus der Verwendung von F-Gasen oder zur ihrer Reduzierung. Die Beiträge zeigten aber auch auf, dass für einige Anwendungen noch keine Alternativen mit vergleichbarer Energieeffizienz zur Verfügung stehen.
Als Einführung gab der ILK-Institutsleiter Dr. Ralf Herzog den Teilnehmern des Kolloquiums einen aktuellen Überblick über die Forschung des ILK Dresden. Er stellte dar, dass sich die Entwicklungsaufgaben direkt aus den Zielen des Klimaschutzes ergeben. Dr. Hans-Christoph Wirth vom BMWi stellte die Schwerpunkte aus dem 6. Energieforschungsprogramm der Bundesregierung dar. Darunter findet sich auch die Bereitstellung von Wärme und Kälte. Das übergeordnete Ziel der Energiewende ist ein sinkender Energieverbrauch bei weiterhin steigender Wirtschaftsleistung. Durch die Zusammenlegung der Energieforschung unter dem Dach des BMWi wird angestrebt, die Forschung von übergreifenden Themenstellungen zu ermöglichen. So können Projekte, die regenerative Energien mit konventionellen Techniken vernetzen, gefördert werden.
Unterschiedlichen Strategien zur Reduzierung der F-Gase wurden von Dr. Olaf Hempel vom ILK dargestellt. Diese reichen vom Kältemittelersatz über alternative Kälteerzeugungsverfahren bis zur Füllmengenreduzierung, Reduzierung der Leckagen und der Verringerung des Kältebedarfs. Dabei wurde auch deutlich, dass alle Möglichkeiten genutzt werden müssen, um die hohen Ziele der F-Gase-Verordnung zu erreichen.
Eine dieser Strategien führte Dr. Karsten Schwennesen aus Sicht der Firma Mexichem näher aus. Er zeigte, welche Ersatzkältemittel mit geringem Treibhauspotenzial bereits verfügbar sind oder sich noch in der Entwicklung befinden. Die Kältemittelhersteller konzentrieren sich dabei auf die häufigsten Kälteanwendungen, das heißt aber auch, dass zurzeit noch nicht für jede Anwendung Ersatz bereitsteht.
Weitere Vorträge von Christian Puhl, Fuchs, zur Bedeutung von Kältemaschinenölen, von
Rene Paatzsch, ILK, zu einem Projekt mit einer CO2-Wärmepumpe zur Trinkwarmwassererzeugung, von Dr. Jürgen Brückner, Johnson Controls, zum Kältemittel Ammoniak, von Thomas Schnerr, ILK, zu den gesetzlichen Vorschriften für die Dichtheit und den entsprechenden Nachweis an Kälteanlagen und weitere Referate rundeten das Kolloquium ab.
Fazit der Veranstalter: Das Dresdner Kolloquium der Kältetechnik 2015 hat eine Reihe guter Beispiele aufgezeigt, welche Strategien Hersteller und Betreiber von Kälteanlagen wählen können, um die Herausforderungen der neuen F-Gase-Verordnung erfolgreich zu meistern.

Artikelnummer: cci34840

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