Dezentrale Ventilatoren sparen 50 % Energie

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Leser kommentieren LüKK-Themen in cci Branchenticker (Abb. trueffelpix/Fotolia.com)  Dezentrale Ventilatoren in Lüftungssystemen: Innovative Lüftung spart Energie
Seit 2013 untersucht ein Projektteam unter Federführung der Universität Kassel, ob sich mit dem Einsatz dezentraler Ventilatoren in raumlufttechnischen Anlagen Energie einsparen lässt. Bei Lüftungsanlagen in Nichtwohngebäuden und in Räumen mit variierendem Luftbedarf können Einsparungen von mehr als 50 % erzielt werden …

Rolf Tschersich merkt an: „Die Einsparung ist gegenüber einer Konstantdruckanlage gerechnet/dargestellt. Das ist sicherlich Stand der Technik, jedoch gibt es die Möglichkeit, den Ventilator nach Klappenstellung der Volumenstromregler zu fahren. Genutzt wird dazu die Stellungsrückmeldung, und Ziel ist, den schlechtest angeströmten Regler (theoretisch) bei 100 % Klappenöffnung mit Nennluftmenge zu betreiben.“

Prof. Jens Knissel antwortet: „Im Planungsleitfaden Semizentrale Lüftung, der auch hier in cci Wissensportal vorstellt wird, diskutieren wir auch andere innovative und energieeffiziente Systeme zur Luftförderung – u.a. das System mit Volumenstromreglern und variablem Vordruck (VSRvar).“

Dr. Bredenbeck fragt: „Wurden bei Ihren Betrachtungen auch die veränderten Anlagenkosten erfasst und bewertet, und gibt es Aussagen zu Amortisationszeiten bei entsprechendem Umbau vorhandener Anlagen?“

Und Til Brandi ergänzt: „Das dVt-System entspricht einem hydraulischen System vieler Stränge mit unterschiedlichen Strömungswiderständen und einer Pumpe pro Strang anstelle einer zentralen Pumpe. Jedoch, welche gegenseitigen Beeinflussungen (Schwingungen im geförderten Volumenstrom) bewirken die dezentralen Ventilatoren, wenn sie nicht alle nahe dem Drucksensor der zentralen Luftförderung angeordnet sind?“

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Dipl.-Ing. Michael Kuhn,Leiter des Steinbeis-Transferzentrums Energie-, Umwelt- und Reinraumtechnik in Offenburg schreibt in cci Wissensportal über „Grundlagen: Reinraumtechnik aus Sicht der Lüftungs- und Kimatechnik“

Prof. Christian Fieberg, Westfälische Hochschule Gelsenkirchen, kommentiert:
„Eine sehr gute Zusammenfassung inklusive der Stolpersteine bis zur Inbetriebnahme. Ein wichtiger Punkt während der Planung, den ich ergänzen möchte, betrifft den nach VDI 2083 Blatt 4.1 geforderten Qualitätsplan. Dieser wird in der Richtlinie leider nicht genauer ausgeführt, stellt jedoch eine wichtige Handlungsanweisung während Planung und Bau dar. Ein guter und klar strukturierter Qualitätsplan mit festgelegten Reinheitsstufen und „dos and don´ts“ in den einzelnen Bauabschnitten schützt alle Beteiligten vor unliebsamen Überraschungen bei der Reinraumqualifizierung.“

Den vollständigen Wortlaut der Kommentare finden Sie bei den genannten Meldungen.
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Artikelnummer: cci60156

Ein Kommentar zu “Dezentrale Ventilatoren sparen 50 % Energie

  1. Aus dem Urlaub zurück hier noch ein paar Informationen zur semizentralen Lüftung mit dezentralen Ventilatoren:

    @ Dr. Bredenbeck: Die Bewertung der Wirtschaftlichkeit des innovativen Systems ist schwierig, da es noch nicht auf dem Markt angeboten wird. Herr Dr. Alsen hat in seiner Dissertation umfangreiche Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen durchgeführt. Das Ergebnis ganz kurz: Es ist ein Mindestnennvolumenstrom von 250 m³/h je dezentralem Ventilator sinnvoll, um die erforderlichen Ventilatorwirkungsgrade zu erreichen. Das Verhältnis von mittlerem Volumenstrom (inkl. Teillastzuständen) und Nennvolumenstrom sollte kleiner oder gleich 0,7 sein. Der Planungsleitfaden enthält hierzu weitere Hinweise und ein Flussdiagramm (Abb. 3.1).

    @ Til Brandi: Derartige strömungstechnische Effekte (Ventilatorschwingen) haben wir in dynamischen Simulationen und in den ersten praktischen Anwendungen (Versuchsstand und ZUB) analysiert aber nicht festgestellt. Dies scheint kein Problem zu sein.

    @ Prof. Christian Fieberg: Das positive Feedback freut uns. Natürlich ist der Leitfaden nicht abschließend zu verstehen, und andere Verordnungen und Richtlinien sind zu berücksichtigen.

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