Am 26. September tritt die Verbrauchskennzeichnungsrichtlinie für Heizgeräte, Warmwasserbereiter und Warmwasserspeicher in Kraft.
(Abb. VdZ) Jedes Angebot für eine neue Heizungsanlage muss laut EU-Richtlinie ab dem 26. September ein entsprechendes Effizienzlabel sowie die erforderlichen Datenblätter enthalten. Ohne zentrale Produktdatenbank mit integriertem Berechnungstool würde dies, insbesondere bei Verbundanlagen, einen erheblichen Mehraufwand für das SHK-Handwerk und den Großhandel bedeuten. Der Spitzenverband der Gebäudetechnik (VdZ) hat daher in Zusammenarbeit mit der ARGE Neue Medien, dem Bundesverband Solarwirtschaft (BSW) und dem Bundesverband Wärmepumpe (BWP) die Plattform Heizungslabel als neutrale Branchenlösung entwickelt.
Bei der mit über fünfzig Branchenvertretern gut besuchten VdZ-Fachtagung „Heizungslabel im 3-stufigen Vertriebsweg“ am 17. Juni in Hamburg erläuterte VdZ-Geschäftsführer Dr. Michael Herma die Funktionsweise der Lösung. Eine Datenbank wird von den teilnehmenden Herstellern – derzeit noch manuell – hauptsächlich über eine Excel-Tabelle mit Label-relevanten Produktdaten befüllt. Irgendwann soll es auch die Möglichkeit der Dateneinspeisung über das Produktdatenformat VDI 3805 geben. Der entsprechende Datenimport läuft zurzeit allerdings noch nicht einwandfrei. Die im Bundesverband Bausoftware (BVBS) organisierten Softwarehäuser bekannten sich zur exklusiven Nutzung der Heizungslabel-Datenbank. Die derzeitigen Drittlösungen zur Labelerstellung von Oventrop sowie von Cordes & Graefe werden ebenfalls auf die VdZ-Plattform zugreifen.
Zugriff auf die Daten erhalten SHK-Handwerk und Großhandel über eine Verknüpfung der Plattform mit ihrer kaufmännischen Software oder direkt über www.heizungslabel.de.
Für die erfolgreiche Umsetzung der Plattform sieht die Branche nun die Hersteller in der Pflicht: Bereits über fünfzig haben bereits Daten geliefert. Für die reibungslose Nutzung der Plattform müssen jedoch noch wesentlich mehr Produktdaten eingespeist werden. Das absichtliche Zurückhalten von Daten durch einige Hersteller bezeichnete Walter Laum von Großhändler Cordes & Gräfe als unnötiges Taktieren. „Nicht alle Handwerker, Großhändler, dritte Hersteller oder Softwarehäuser sind bereit, auf die Daten eines Herstellers zu warten“, mahnte auch Georg Rump von Oventrop. Die Vorstände des BVBS, Matthias Moser und Gerald Bax, richteten ebenfalls warnende Worte an die Hersteller: „Der Handwerker wird bevorzugt jene Produkte einsetzen, mit denen er problemlos das Label erzeugen kann – wer keine Daten zur Verfügung stellt, wird Umsatzeinbußen erleiden“.
Artikelnummer: cci35000
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