Was unternimmt die LüKK (Lüftung- Klima- Kältebranche) eigentlich im Urlaub, fragt sich die Redaktion von cci Branchenticker. Und berichtet auch gerne selbst. Die Geschäftsführung beginnt. Lesen Sie heute über die Familienferien der Familie Keller-Jochems (Teil 2), die bereits zu Pfingsten stattfanden. Ein Bericht von Volker Jochems.
Wir waren in Nevers an der Loire gestartet, um nach Orléans zu paddeln. Susanne Keller, Ehemann Volker Jochems und „die Jugend“ (unsere Kinder), Sophie und Benno. Im Teil 1 des Berichts hatten wir den Wagen unter dem Schutz der Heiligen Maria zurückgelassen, waren dem mäandernden Flusslauf gefolgt, hatten mit Gegenwind zu kämpfen und uns auf Sandbänken entspannt. Wir konnten lernen, was französiche Radler von Warnwesten halten und rissen uns ein Loch in unser Faltboot.
Noch einmal kommt die Hängematte zum Einsatz (Alle Abb. cci Dialog Gmbh) Dank an Maria (Manchmal muss es Döner sein)
Den Campingplatz in Chézy müssen wir hauptsächlich nach Zeit orten, diesmal dient keine Brücke zur Orientierung, aber zum Glück hilft der Flusslauf: erst macht er einen 90° Bogen nach Norden, dann wieder nach Westen, das ist auf der Karte gut zu erkennen. Unser Flussführer kündigt eine breite Schotterstraße am Ausstieg an. Im Zusammenspiel dieser drei Faktoren finden wir unser Ziel. Auch hier werden wir sehr freundlich empfangen. Das Abendessen findet diesmal beim Döner statt, Sophie und Benno sind Restaurant-müde. Der Schnellimbiss wird von einem ägyptischen Informatiker betrieben, dessen Ausbildung in Frankreich nicht anerkannt wird.
Am nächsten Tag holen wir den Wagen. Sophie hat die Reiseverbindung gegoogelt. Dank WLAN sind wir mit dem internationalen Wissen verbunden. Und die Bus- und Tramanschlüsse in Orléans erfahren wir durch Befragen von Passanten. Es geht zunächst mit dem Bus in einen Vorort von Orléans. Mit der Tram und einmal Umsteigen in einen Vorort-Bahnhof. Mit der SNCF, der französischen Eisenbahn, nach Bourges und nach einer Stunde Aufenthalt (zu kurz für die Kathedrale, die Teil des UNESCO-Weltkulturerbe ist, aber genug für einen Kaffee und einen Gang durch die Altstadt) weiter nach Nevers. Vom Bahnhof zu unserem Auto sind es nur 10 min. Alles ist da, alles ist heil, nur die Linde, unter der unser Wagen steht, hat ihn vollständig verklebt, er bappt!
Chateau de Chambord
Ein kaum bezahlbares Schloss und ein perfekter Strafzettel
Tags darauf besuchen wir Orléans. Wir finden in der Nähe der Kathedrale einen großen, offenen Parkplatz, der auf der einen Hälfte mit Parkauflagen belegt ist (max. 1 ½ Stunden Parkzeit und gebührenpflichtig) und die andere Hälfte ist nicht markiert. Wir befragen verschiedene Mitparker und erhalten ebenso verschiedene Antworten: blau markiert ist gebührenpflichtig – oder nur für Anwohner, die anderen sind frei – oder gebührenpflichtig. Monsieur neben uns hat uns überzeugt, er sei aus Orléans und würde immer hier parken und nie bezahlen! Voilà.
Wir haben die Kathedrale besucht, das Jeanne-d´Arc-Haus besichtigt, ein bisschen Fußgängerzone geschnuppert und haben uns dann vier Stadt-Vélos geliehen und sind am Fluss ein Stück aus der Stadt hinaus gefahren. Stadt mit Fluss hat ihren eigenen Reiz.
Am letzten Tag bekommen wir endlich unser erstes Loire-Schloss aus der Nähe zu sehen. Château Chambord ist eher ein repräsentatives Gästehaus als ein gewöhnliches Loire-Schlösschen. Der Bau wurde mehrfach erweitert, mehrfach weitergeschenkt, nachdem er mehrere Besitzer fast ruiniert hatte. Sehr eindrucksvoll sind zum Beispiel die zentralen Treppen, die keinen repräsentativen Aufgang bieten, sondern dezente Wendeltreppen, die im Verborgenen faszinieren durch ihre gegenläufige Verschlungenheit im Stil einer Doppelhelix.
Alles druff Am nächsten Tag machen wir uns auf den Heimweg. Die Boote auf dem Dach, mit Tempo 100. Später kommt Faltboot Ela zur Reparatur. Danach werden Auto und Dachgepäckträger per Lanzenwäsche vom gröbsten Schmutz befreit, die erste Waschmaschine gefüllt, Zelte und Isomatten im Keller verstaut. Abends gibt’s einen kleinen Ballon de rouge (einen kleinen Roten) zur Erinnerung.
Ein kleines Souvenir flattert 14 Tage später ins Haus. Ein Strafbefehl für zu schnelles Fahren auf der Rückfahrt. Der Vordruck ist komplett auf Deutsch, perfekt formuliert, mit Widerspruchsmöglichkeit und Hinweis auf Rechtsfolgen. Auch die Marketingabteilung hat mitgestaltet. Die Bezahlung ist in drei Stufen möglich:
1) Zum regulären Preis innerhalb von 4 Wochen (75 Euro)
2) Zum reduzierten Preis innerhalb von 2 Wochen (45 Euro)
3) Und zum erhöhten Preis einschließlich Mahngebühren innerhalb eines halben Jahres (150 Euro).
Tief beeindruckt von diesem Zeichen effektiver und kreativer europäischer Zusammenarbeit entscheiden wir uns für Variante 2 und fügen eine Kopie der amtlichen Verfügung unseren Urlaubserinnerungen hinzu. Frankreich ist einfach schön!
Das war unser persönliches „Fernweh“. Und, wohin sind Sie verreist? Oder ist Urlaub bei Ihnen zurzeit nicht angesagt, und Sie verschaffen sich auf andere Art und Weise kleine Auszeiten? Schicken Sie ein paar Zeilen über Ihre persönlichen Ferienerfahrungen an redaktion@cci-dialog.de. Wir freuen uns auf Ihre Erlebnisse.
Artikelnummer: cci35252
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