Einheitliches Hersteller-Energielabel für Dachoberlichter

Ein vom Fachverband Tageslicht und Rauchschutz (FVLR) und dem Fraunhofer Institut für Bauphysik (FHG-IBP) entwickeltes Energielabel soll eine einfache energetische Bewertung von Dachoberlichtern ermöglichen.

Das Energielabel des FVLR gleicht mit der Abstufung in sieben Energieeffizienzklassen entprechenden Labeln. Zum Vergrößern auf Bild klicken (Abb. FVLR)
Alle im FVLR organisierten Hersteller werden künftig das Energielabel freiwillig für ihre Produkte verwenden.

Zu einer energieeffizienten Gebäudehülle insbesondere im Industriebau tragen Tageslichtelemente wie Lichtkuppeln oder Lichtbänder einen erheblichen Anteil bei. Planer sollten daher bereits bei der Auswahl passender Produkte entsprechende Spezifikationen berücksichtigen. Mit dem neuen Energielabel erleichtert der FVLR diese Auswahl: Die Kennzeichnung stellt die energetischen Eigenschaften der Produkte transparent dar und liefert Planern eine übersichtliche Entscheidungshilfe.

Berechnungsverfahren nach ISO 18292

Die Berechnung basiert auf der ISO 18292 „Energetische Bewertung von Fenstersystemen – Berechnungsverfahren“ und einem Referenzgebäude nach DIN V 18599. Dem Bezugsgebäude wurde das Nutzungsprofil 22.2 „Gewerbliche und industrielle Hallen – mittelschwere Arbeit, überwiegend stehende Tätigkeit“ zugewiesen. Da die Klimabedingungen in Deutschland bezüglich Temperaturen, Sonnenstunden und -intensität variieren können, gilt vereinfachend für die Berechnung das Referenzklima von Potsdam als Mittelwert für Deutschland.
Für die energetische Bewertung von Dachoberlichtern nach ISO 18292 müssen Wärmeertrag (g) und Wärmedurchgang (U) berücksichtigt werden – sowohl für den Heizfall im Winter als auch für den Kühlfall im Sommer. Entsprechend der wechselnden klimatischen Verhältnisse im Jahresverlauf sieht die ISO 18292 für die Gesamt-Energieperformance (EP) der Produkte zwei Kennzahlen vor: EPH (Energy Performance Heating Period) und EPC (Energy Performance Cooling Period).
Bei der Kennzeichnung der Produkte werden Wärmeertrag und Wärmedurchgang auf Basis des Referenzgebäudes und des Referenzklimas für die Heiz- und Kühlperiode bilanziert und einer Energieeffizienz-Klasse zugeordnet. Hinzukommt die Beurteilung eines möglichen Blendpotenzials des Verglasungsmaterials: Bei einer grünen Fläche ist mit einer eher geringen Blendgefahr zu rechnen, bei einem roten ist eine Blendung nicht auszuschließen.

Weitere Informationen zum Label gibt es hier.

 

Artikelnummer: cci51439

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