„Wie einfach die Effizienz eines Unternehmens mit einem simplen Perspektivwechsel gesteigert werden kann, ist erstaunlich“, meint Dipl.-Ing. Thomas Mietzker. Für den Beitrag „Ressourceneffizienzcheck in der Produktion“ in cci Zeitung 01/2016 schaute er hinter die Kulissen eines herstellenden Unternehmens.
neuer Fertigungsprozess muffe/Steckverbinder (Abb. cci Dialog GmbH)
Während der Recherche zu meinem Beitrag über die Ressourceneffizienz in herstellenden Unternehmen stieß ich auf den PIUS-Check der Effizienz-Agentur NRW. Unter den Referenzprojekten fand ich ein bekanntes Unternehmen aus der LüKK und wurde hellhörig, als ich las, dass m+a 200.000 € in ein Maßnahmenpaket zur Effizienzsteigerung investierte, um eine jährliche Gesamteinsparung von 80.000 € zu erzielen. Hierzu wollte ich mehr herausfinden und kontaktierte Dipl.-Ing. Franz-Josef Köser, Geschäftsführer der Maschinen- und Apparatebau Hagen GmbH, der mich prompt in die Hansestadt Breckerfeld einlud, eine idyllisch gelegene 9.000-Seelen-Gemeinde im nordwestlichen Sauerland.
Ich war ziemlich erstaunt, als ich dort ankam und eine relativ einfache Fertigung vorfand, die alle Bauteile mit einem hohen Anteil an Handwerksarbeit herstellte. In solch einer Halle hatte ich einen Teil meiner Ausbildung zum technischen Zeichner verbracht, um Luftleitungen nach Maß zu fertigen. Ich hatte mir vorgestellt, eine modernisierte halb- oder vollautomatische Fertigung zu besichtigen, die mit einem zusätzlichen Invest von 200.000 € auf den neusten Stand der Technik gebracht worden ist.
Ich kam aus dem Staunen nicht heraus, als Franz-Josef Köser die Maßnahmen erklärte, die zu dieser Einsparung führten. Zunächst sollte nur die Energieeffizienz der Fertigungsstätte überprüft und entsprechende Maßnahmen eingeleitet werden. Letztendlich wurde aber nach einem Hinweis des zuständigen Energieberaters, durch einen PIUS-Check der Energie Agentur NRW, die Organisation der Produktionsabläufe umgestellt. Und das auf eine einfache Art und Weise, indem beispielsweise die Maschinen umgestellt und in einer anderen Reihenfolge und Taktung bedient wurden. Die Steigerung der Energieeffizienz war dann nur noch ein zwangsläufiges Nebenprodukt aus den durchgeführten Maßnahmen.
Was mir bei dem Besuch am stärksten in Erinnerung blieb, war die Tatsache, dass nur durch den Perspektivwechsel des Beraters, der als Außenstehender das Unternehmen betrachtete, es möglich war, die Veränderungen im Fertigungsablauf vorzunehmen. Frei nach dem Sprichwort „Manchmal sieht man als Unternehmer den Wald vor lauter Bäumen nicht“.
Artikelnummer: cci39810
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