Flaute am Dämmstoffmarkt

Auch mittelfristig soll sich am schwachen Wachstum nichts ändern, wie eine neue Studie von Interconnection Consulting zeigt.

In Deutschland, Österreich und der Schweiz musste die Dämmstoffbranche mit einem Umsatz von 2,99 Mrd. € im vergangenen Jahr einen Rückgang von -1,7 % gegenüber 2014 verzeichnen. Vor allem der Rückgang bei Renovierungsarbeiten setzt der Branche zu. „Das größte Problem für den Dämmstoffmarkt stellt der bedrohlich sinkende Sanierungsmarkt dar“, so Interconnection. Der Absatz im Renovierungssegment sank im DACH-Raum 2015 um 5,4 % gegenüber 2014. Laut der Studie wird der Rückgang der Renovierungstätigkeit auch in den nächsten Jahren anhalten. Ein Schrumpfen des Dämmstoffmarkts wird nur durch den Absatz im Neubausegment verhindert. Erst 2017 ist wieder mit Umsatzzuwächsen (+3,3 %) jenseits der erwarteten Inflationsrate zu rechnen. Umsatzbringer Nummer Eins für die Dämmstoffbranche ist der Wohnbau. Der Nichtwohnbau verlor weiter an Boden. Seit 2012 hat sich der Umsatzanteil in diesem Bereich um fast 6 % auf 37,6 % verringert.

In Österreich ging der mengenmäßige Absatz von Dämmmaterialien um 1,2 % zurück. Als Gründe nennt die Studie den Rückgang des Wohnbaus. 2015 wurden fast 3.000 Wohnungen weniger errichtet als noch 2013. Im Nichtwohnbau stieg dagegen der Umsatz um 4,8 %. Insgesamt brach das Umsatzvolumen der Dämmstoffbranche in der Schweiz um 3,2 % ein. Die Materialpreise fielen dort um mehr als 10 %.

In Deutschland büßte die Branche 1,4 % ihrer Umsätze gegenüber 2014 ein. Auch dort zeigt sich mittlerweile eine Abschwächung des Wohnbauwachstums und der gewerblichen Bauten (+2,7 %).

Bei der Gebäudeisolierung scheint die Nachfrage nach EPS (expandierter Polystyrolpartikelschaum) und XPS (extrudierten Polystyrol) zu sinken. 2015 betrug der Anteil von EPS und XPS am Gesamtmarkt im DACH-Raum 41,6 %, 2012 war der Anteil noch um rund 1 % höher. Stattdessen kommen Mineralwollarten, wie Steinwolle oder Glaswolle, immer stärker zum Einsatz. Alternative Materialen zur herkömmlichen Wärmedämmung werden in den nächsten Jahren eine immer stärkere Rolle spielen. Holz wird bereits verstärkt als Dämmmaterial eingesetzt, andere Produkte, wie Stroh oder Schafwolle sind hochpreisiger und benötigen beim Einbau besonderes Know-how, haben aber trotz leichtem Marktrückgang im letzten Jahr laut Prognose von Interconnection Wachstumspotenzial.

DACH-Marktentwicklung 2012 bis 2018

nach Geschäftssegment, Menge in 1.000 m³ Gesamtmarkt, Menge in 1.000 m³, Wert in 1.000 € (beide Abb. Interconnection)

Artikelnummer: cci43222

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