Advent, Advent – was tun, wenn der Baum brennt?

(Abb. © fotogestoeber/stock.adobe.com)
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Weihnachten als Fest zur Geburt von Jesus Christus ist einer der höchsten christlichen Feiertage und gleichzeitig eine Zeit der Ruhe, der Besinnlichkeit, der Familie und des Schenkens. Aber zu keiner Zeit des Jahres gibt es in Wohnungen so viele Brände wie zu Weihnachten, wozu auch viele mit brennenden Kerzen ausgestattete Weihnachtsbäume und Gestecke beitragen. Aber was tun, wenn es brennt?

In einem Informationsblatt erläutert die Dekra wichtige Verhaltensregeln und Maßnahmen für den Fall, wenn es tatsächlich einmal brennen sollte: Entscheidend sind eine besonnene Reaktion sowie die Wahl des richtigen Fluchtwegs, so die Dekra.

Vorher überlegen und Notfallpläne entwickeln
Was würde ich in meiner Wohnsituation als erstes machen, wenn es brennt? Wie könnte ich auf eine Gefahr sinnvoll reagieren? „Viele Menschen übersehen, dass sie im Brandfall nur dann richtig reagieren können, wenn sie sich vorher diese Fragen gestellt haben“, so die Dekra. Sollte es in den eigenen vier Wänden brennen, müssen die ersten Schritte geklärt sein: Mitbewohner warnen, über die 112 die Feuerwehr alarmieren, den besten Rettungsweg wählen. Der Rettungsweg unterscheidet sich je nach Wohnsituation, etwa in einer Etagenwohnung oder einem Einfamilienhaus. Ebenfalls lebenswichtig ist die Frage, ob es hilfsbedürftige Personen, beispielsweise Kinder oder Senioren, gibt, die im Notfall gerettet werden müssen. Zudem muss der Standort des Feuerlöschers bekannt sein: Wer vorbereitet ist, kann im Brandfall Ruhe bewahren und ohne Panik die notwendigen Schritte einleiten.

95 % der Brandopfer sterben durch Rauch
Die größte Gefahr bei einem Brand geht nicht vom Feuer, sondern vom freigesetzten Rauchgas aus. 95 % der Brandopfer sterben nicht durch Feuer, sondern durch Rauch. Entsteht ein Wohnungsbrand, haben die Bewohner höchstens 120 Sekunden Zeit, danach wird es gefährlich. Der Sauerstoff in der Luft wird knapp und das gefährliche Kohlenmonoxid breitet sich aus. Wenn Einrichtungsgegenstände mit hohem Kunststoffanteil brennen, ist das Zeitfenster sogar noch kleiner. Lässt sich der Brand nicht umgehend löschen, heißt die wichtigste Regel: vom giftigen Brandrauch fernhalten, unbedingt zum Brandherd die Türen schließen, damit sich der Rauch nicht ausbreitet, vor allem nicht auf den Rettungswegen wie dem Treppenhaus. Damit gewinnt man Zeit, um sich und andere in Sicherheit zu bringen.

Nie durch ein verrauchtes Treppenhaus flüchten
„Es ist lebenswichtig, nie durch ein verrauchtes Treppenhaus zu flüchten. Wer das tut, rennt in sein Unglück“, warnt die Dekra. „Es ist ein Irrtum anzunehmen, man könne vom ersten oder zweiten Stock durch ein verrauchtes Treppenhaus ins Erdgeschoss flüchten und dabei die Luft anhalten.“ Schon wenige Atemzüge können genügen, um einen Menschen handlungsunfähig zu machen. Bei verrauchten Rettungswegen wird empfohlen, die Türen zum Rauchgas hin abzudichten und sich an einem Fenster oder auf dem Balkon den Rettungskräften bemerkbar zu machen, die in der Regel in zehn Minuten vor Ort sind. So lange hält die Wohnungstür das Feuer und den Rauch eines Brandes außerhalb der eigenen Wohnung fern.

Rauchwarnmelder überprüfen: Die Gefahr lauert nachts
So erinnert die Dekra auch daran, den Schutz durch die Rauchmelder zu überprüfen, die seit einigen Jahren mindestens in Schlafräumen, Kinderzimmern und Fluren vorgeschrieben sind. Ohne Warnmelder haben Schlafende im Brandfall häufig keine Chance, der Gefahr zu entkommen. Da der Geruchssinn im Schlaf nicht reagiert, werden Schlafende durch Brandrauch nicht wach. Nicht zuletzt aus diesem Grund sterben 70 % der Brandopfer in den Nachtstunden.

Advents- und Weihnachtszeit: Auch bei kleinen Bränden 112 anrufen
In der Advents- und Weihnachtszeit kommt es häufiger zu Bränden, weil etwa ein Weihnachtsbaum oder ein Gesteck in Flammen aufgeht. Hier empfiehlt die Dekra, auch bei kleineren Bränden die 112 zu wählen, selbst wenn der Brand schon gelöscht ist. Die Leitstelle entscheidet daraufhin, was getan werden muss. Nach Rauchentwicklung kann eine Messung im Hinblick auf gefährliche Rückstände sinnvoll sein. Und eine häufige Befürchtung kann die Dekra zerstreuen: Wer eine potenziell gefährliche Situation meldet, muss keine Angst haben, den Feuerwehreinsatz bezahlen zu müssen.

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