Techem-Studie: Rund 64 % der Gebäude werden fossil beheizt

Die Abbildung zeigt die jeweiligen Anteile der verschiedenen Energieträger an der Versorgung der Gebäude von 2011 bis 2020. (Abb. © Techem)
Die Abbildung zeigt die jeweiligen Anteile der verschiedenen Energieträger an der Versorgung der Gebäude von 2011 bis 2020. (Abb. © Techem)

Im Oktober hat der Energiedienstleister Techem GmbH, Eschborn, die „Verbrauchskennwerte-Studie 2021“ (VKW-Studie) veröffentlicht. Diese zeigt ein wenig erfreuliches Bild der Heizsituation in deutschen Wohnungen: Im Jahr 2020 wurden in Deutschland noch rund 52 % der Wohnungen mit Erdgas und weitere 12 % mit Heizöl beheizt.

Die Techem-Studie basiert auf einer Analyse von Daten zu Endenergie- und Wasserverbrauch sowie Kosten für Heizung und Warmwasser aus 2,1 Millionen deutschen Wohnungen in rund 176.000 Mehrfamilienhäusern sowie von rund 92.000 aktuell erstellten Energieausweisen. Das wichtigste Ergebnis zeigt die Abbildung: Während von 2011 bis 2020 in den untersuchten deutschen Wohnungen der Anteil von Erdgas bei rund 50 % stagnierte und gleichzeitig der Anteil von Heizöl um etwa 4 %-Punkte sank, hat Fernwärme leicht zugenommen. Der Anteil von Stromheizungen (inklusive Wärmepumpen) im Bestand war bis 2020 mit unter 1 % noch verschwindend gering. Einige weitere Ergebnisse der Studie sind:

  • ein Großteil der untersuchten Immobilien weist eine verbesserungsbedürftige Energieeffizienz auf. Ein Drittel der Heizungsanlagen ist älter als 25 Jahre und entsprechend ineffizient.
  • Durch ein kontinuierliches Heizungsmonitoring sowie eine optimierte Betriebsführung sind bei bestehenden Heizungen Effizienzsteigerungen von etwa 15 % möglich. Eine optimale Dämmung der Gebäudehülle bietet weitere Einsparpotenziale von 30 bis 50 %. Das auf Energieeinsparung ausgerichtete Nutzerverhalten, insbesondere beim Lüften, ermöglicht noch einmal 10 bis 15 % Verbrauchsreduktion.
  • Bei der Energiewende und der erforderlichen Minderung der Abhängigkeit fossilen Energieträgern spielen Wärmepumpen eine Schlüsselrolle: 2020 war bereits nahezu jede zweite Heizung im Neubau eine Wärmepumpe. Mit 50,6 % waren 2021 Wärmepumpen das bevorzugte primäre Wärmeerzeugungssystem, Tendenz stark steigend. Während der Anteil bei Ein- und Zweifamilienhäusern bei 53,9 % lag, waren es bei Mehrfamilienhäusern immerhin 30,6 %. Techem erwartet, dass diese Werte in den nächsten Jahren weiter deutlich ansteigen werden.

Ausführliche Informationen zur Studie stehen hier.

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