Leserstimmen: Der Run auf die Wärmepumpe

(Abb. © tadamichi/stock.adobe.com)
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Der Run auf die Wärmepumpe und dessen Konsequenzen beschäftigen unsere Leser. Lesen Sie hier Auszüge aus Leserkommentaren zu Meldungen in cci Branchenticker und zu Beiträgen in cci Wissensportal.

Heute steht die „Meinung: Fossile Heizungsrallye“ vom 22. März von Florian Fischer (Artikelnummer cci199215), Geschäftsführer und Inhaber der cci Dialog GmbH, im Fokus. Sie wurde von einigen Lesern kommentiert.
Prof. Udo Gieseler stimmte zu: „Mit abenteuerlichen Zeitplänen gegen die Menschen zu arbeiten und dabei auf nur eine einzige Technologie zu setzen, ist meines Erachtens buchstäblich Irrsinn.“
Ebenso Hans Kranz: „Sie haben ja so Recht. Dass diese unausgegorene Gesetzesvorlage überhaupt an die Öffentlichkeit gelangte, war ein Eigentor der Ampel in Berlin sondergleichen. Meine Frau – und sicher nicht nur sie – war einem Nervenzusammenbruch nahe, als sie das Ansinnen gelesen hatte. Als Alleinverdiener der Familie mit 3 Kindern in den 70er bis 90er Jahren haben wir unser Häusle bei dem damaligen Zins (um die 10 %) mehr als 3-fach bezahlt. Es ist wirtschaftlich kaum „Wärmepumpen-geeignet“, noch dazu mit einer Einrohrheizung (die wir uns nicht ausgesucht hatten). (…)“
Darauf reagierte Thomas Reuter, Corporate Communications cci Dialog: „Wurde nicht das Vorhaben, sich von den fossilen Heizsystemen zu verabschieden, bereits vor einigen Jahren von der CDU-geführten Regierung beschlossen? Sind die aktuellen Entscheidungen nicht ’nur‘ die Folge von vor Jahren getroffenen Beschlüssen? (…)“
Reiner Lins schrieb: „Der Bestand wird eben so wenig kritisch betrachtet wie die Wirtschaftlichkeit erneuerter Heizsysteme sich für den Verbraucher darstellt. So wie der Industrie muss auch dem Bürger das Recht eingeräumt werden, seine Investition nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten abzuwägen. Ich unterstütze jegliche Anstrengung, teure Energie einzusparen. Dies hat mich auch während meines Berufslebens immer begleitet. Es wurden jedoch auch Grenzen deutlich, die dazu führten, dass Maßnahmen aus unterschiedlichen Umständen nicht sinnvoll umgesetzt werden konnten. (…) Die Wärmepumpe hat den Vorzug, bestehende Heizsystem zu ersetzen. Hier wird nicht darüber berichtet, ob ausreichend Strom vorhanden ist. Neben der Verfügbarkeit von Strom fehlt eine klare Aussage, ob die Netze, und hier spezifisch die lokalen Netze in den Kommunen so ausgelegt sind, dass sie den Strombedarf decken können. Diese Beurteilung ist vor dem Hintergrund der steigenden E-Mobilität noch kritischer zu hinterfragen. (…) Ab einem bestimmten Alter erhält man aber unter Umständen keinen Kredit mehr, um Möglichkeiten zur Energieeinsparung in Angriff nehmen zu können. (…)“
Florian Fischer reagierte auf die Kommentierungen von Hans Kranz und Reiner Lins: „Lieber Herr Kranz, wir haben zuhause auch ein Einrohrsystem, man hat das vor gut 40 Jahren gemacht, um Kosten zu sparen. Inwieweit dieses Einrohrsystem kompatibel mit einer Wärmepumpe ist, ist die große Frage. Ich befürchte, dass mir auch Experten mangels Erfahrungen damit keine seriöse Antwort geben können.“ Gerichtet an Lins: „Sie beleuchten die wirtschaftlichen und technischen Aspekte beim Wechsel des Heizsystems sehr gut. Allein daran erkennt man, dass man dies wohl kaum alles in einem Gesetz berücksichtigen kann. Sinnvoller ist es vielmehr, mit klaren Anreizen die Menschen zu motivieren, in die richtige Richtung zu gehen.“
Das bisherige Schlusswort hatte Prof. Gieseler: „Lieber Herr Fischer, ein Einrohrsystem ist nicht grundsätzlich inkompatibel mit Wärmepumpen, es gibt aber doch einen entscheidenden Nachteil. Da das Heizwasser von Heizkörper zu Heizkörper abkühlt, muss, damit die Heizleistung am letzten Heizkörper noch ausreicht, die Vorlauftemperatur entsprechend höher als im Zweirohrsystem sein. Und genau darunter leidet die Effizienz (Leistungsziffer) der Wärmepumpe. (…) Meiner Meinung nach sollte man die Wärmepumpe in Neubauten unterstützen. Wenn nach dem Abschalten der ganzen konventionellen Kraftwerke und dem Betrieb von Elektroautos das Stromnetz noch stabil läuft und der Strom noch bezahlbar ist, könnte man den Einsatz von Wärmepumpen in Altbauten in Erwägung ziehen.“

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Übrigens: Unter dem Reiter „Kommentare“ stellt die Redaktion chronologisch alle Kommentierungen und die dazugehörigen verlinkten Beiträge online – übersichtlich und auf einen Blick erfassbar.

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Ein Kommentar zu “Leserstimmen: Der Run auf die Wärmepumpe

  1. Ich frage mich, wie es möglich sein soll, alle Häuser auf Wärmepumpen umzustellen und die gesetzlichen Vorschriften zur Abstandregelung gleichzeitig einzuhalten. Nach den mir vorliegenden Infos muss eine Wärmepumpe mindestens 6m Abstand zum Nachbargrundstück/Haus einhalten. Reihenhäuser und deren Grundstücke sind jedoch, oftmals nicht breiter wie 6 m. Gibt es hier Ausnahmeregelungen?

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