Im Nestlé-Werk im bayerischen Biessenhofen ist eine neue Wärmepumpe in Betrieb genommen worden. Sie soll laut Nestlé dazu beitragen, bei der Produktion von Säuglingsnahrung Energie und CO2 einzusparen. Die Wärmepumpe von Johnson Controls nutzt die überschüssige Abwärme der Kälteanlage, um heißes Wasser für die Heizung und weitere Prozesse im Werk zu liefern.
Das werksweite Nahwärmenetz im Nestlé-Werk Biessenhofen versorgt sowohl Gebäude als auch einzelne Produktionsbereiche wie etwa Lüftungsanlagen mit Wärme. Bei der Produktion von „BEBA HA“-Säuglingsnahrung spielen die Lüftungsanlagen eine wichtige Rolle für die Einhaltung der hohen Hygieneanforderungen. Die Luft wird zunächst heruntergekühlt, um sie zu trocknen, bevor sie wieder auf Raumtemperatur erwärmt wird. Dieser Prozessschritt ist entscheidend für die Produktsicherheit, erfordert gleichzeitig aber auch viel Energie, so Nestlé. Im Rahmen einer systematischen Analyse hat das Unternehmen konkrete Maßnahmen definiert, um Prozesse umweltfreundlicher zu gestalten. Gemeinsam mit Johnson Controls wurde eine davon nun mit der Installation einer neuen „HeatPAC“-Wärmepumpe von Sabroe umgesetzt. Hierfür hat Nestlé einen einstelligen Millionenbetrag investiert.
Künftig wird das Heizwassernetz mithilfe einer elektrischen Ammoniak-Wärmepumpe beheizt, die Abwärme aus dem Ammoniakkreis der Kälteanlage nutzt. Die neue Wärmepumpe ersetzt einen alten Heißwasser-Dampfwärmeübertrager, wodurch die Dampfproduktion im Werk maßgeblich reduziert werden kann, heißt es in einer Unternehmensmitteilung. Infolgedessen würde auch der jährliche CO2-Ausstoß im Werk Biessenhofen um rund 10 % sinken. Jörg Schmitt, Environment & Sustainability Manager für die deutschen Produktionsstandorte von Nestlé, erklärt: „Gerade bei einer energieintensiven Produktion ist es entscheidend, an allen Stellschrauben zu drehen, um unseren Fußabdruck zu senken. Die neue Wärmepumpe hilft uns maßgeblich dabei und wir kommen unserem Ziel einer zunehmenden Elektrifizierung unserer Standorte einen großen Schritt näher“. Ein entscheidender Vorteil der neuen Wärmepumpe ist die Nutzung von Abwärme aus der Produktion. Clemens Teyen, Leiter Umwelt- und Energiemanagement am Nestlé-Standort in Biessenhofen, sagt: „Abwärme ist eine wertvolle Ressource, die oft ungenutzt bleibt und einfach in die Umwelt abgegeben wird. Überall dort, wo Dampf über dem Werk aufsteigt, besteht die Möglichkeit, Abwärme zu nutzen. Über einem Werk der Zukunft sollten im Idealfall keine Dampfschwaden mehr zu sehen sein.“
Bereits heute wird der Produktionsstandort Biessenhofen vollständig mit Strom aus regenerativen Energien versorgt. Hierfür setzt Nestlé in Deutschland auf Wind- und Solarkraft. Bis 2025 sollen alle Nestlé-Standorte weltweit zu 100 % mit Strom aus regenerativen Quellen versorgt werden.
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